3.08 Schloss Neuenstein – Hohenlohe an der Burgenstraße

Schloss Neuenstein / Schlossmuseum

Inmitten des gleichnamigen Städtchens erhebt sich als imposantester Profanbau das mächtige Renaissanceschloss Neuenstein, die ehemalige Fürstenresidenz der Grafen von Hohenlohe.

Heute ist es Besuchern als Schlossmuseum zugänglich. Darüber hinaus beherbergt es das Zentralarchiv des Hauses Hohenlohe.

Zur Geschichte von Schloss Neuenstein

Schloss Neuenstein entstand aus einer im frühen 13. Jahrhundert, also in staufischer Zeit erbauten Wasserburg.

Als Burgherren wurden um 1230 die Herren von Stein genannt, die ursprünglich ihren Sitz im Kochertal hatten. Dieser Name wurde zum ersten Mal in einer Urkunde von 1230 erwähnt. Die Nachkommen nannten sich 3.07 Neuenstein.

Um 1300 kam die Burg in den Besitz der Grafen von Hohenlohe. Die Familienangehörige der Herren von Neuenstein verteilten sich auf andere Burgen.

Als der Bischof von Regensburg in Streit mit dem Kaiser geriet, wurden die Hohenloher mit der Vogtei über die Regensburger Güter in und um 3.05 Öhringen betreut. Auf Burg Neuenstein nahmen sie ihren Wohnsitz.

Burg Neuenstein wurde im 15. Jahrhundert erweitert und im 16. Jahrhundert unter dem regierenden Graf Ludwig Casimir im Stil der Renaissance zum Schloss ausgebaut.

Anfang des 17. Jahrhunderts fand der Ausbau des Schlosses seinen Abschluss. Bis zum Tode des Grafen Wolfgang Julius 1698 diente Schloss Neuenstein als Residenz der Grafen von Hohenlohe-Neuenstein.

Nach der Verlegung der Residenz nach 3.05 Öhringen stand es leer und verkam. 

In der Aufklärungszeit bestimmte Fürst Ludwig Friedrich Karl zu Hohenlohe-Öhringen das verfallende Gebäude zum Sitz einer sozialen Stiftung, in der ein Zucht- und Arbeitshaus, ein Altersheim und ein Waisenhaus mit verschiedenen Manufakturbetrieben vereinigt waren.

Bereits 1861 plante man die Errichtung eines Familienmuseums des Hauses Hohenlohe. Nach Renovierungsmaßnahmen ab 1870 im Kaisersaal im Erdgeschoss des Schlosses wurde eine kostbare Antiquitätensammlung aus Schloss Kirchberg als Grundstock der heutigen Sammlungen dort aufgestellt und seit 1878 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Eine gründliche Restaurierung fand im Jahre 1906 unter Fürst Christian Kraft zu Hohenlohe statt. Mit dieser Aufgabe war der Burgenforscher und Baumeister Bodo Ebhardt betraut. Das Ergebnis war ein Renaissanceschloss von einer Pracht, die es vorher nie besaß. Seit 1946 wurde es zu einem kulturellen Zentrum ausgebaut.

Die Anlage von Schloss Neuenstein

Die geschlossene Grundrissform und die durch Ecktürme und Ziergiebel recht wirkungsvoll in die Höhe gezogenen Fassaden verleihen dem Baukörper des Schlosses Neuenstein einen noch fast wehrhaften Charakter. An der Nordwestecke ragt der romanische Bergfried der einstigen Burg empor. Heute wird er von einem Turmhelm bekrönt. Zusammen mit dem von zierlichen Pavillons flankierten Brückentor einen kräftigen Akzent. Über dem Brückentor befindet sich das Wappen des Schlosserbauers Ludwig Casimir von Hohenlohe und seiner Gattin Anna von Solms-Laubach. Über die Brücke gelangt man in den Innenhof des Schlosses.

An den Gelenkstellen der Gebäudeflügel treten runde Ecktürme hervor, die mit fein ausgebildeten Renaissance-Portalen versehen sind. Von den öffentlich zugänglichen Räumen sind der Kaisersaal, das reiche Königsgewölbe und die Schlossküche weitgehend im Originalzustand erhalten. Bei einer Schlossbesichtigung gibt es auch viele Details zu entdecken wie Steinskulpturen und Steinmetzzeichen.

Schlossmuseum im Schloss Neuenstein

Reichhaltige Sammlungen in den zum Teil aus der Spätgotik stammenden Räumen bieten einen hervorragenden Überblick über Kunst und Geschichte von Hohenlohe-Franken. Eine besondere Attraktion ist die spätmittelalterliche und voll funktionsfähige Schlossküche. Das ebenfalls im Schloss untergebrachte Hohenlohe-Zentralarchiv steht als größtes Privatarchiv Wissenschaftlern und Heimatforschern zur Verfügung.

Herzstück des Museums ist das aus Kirchberg stammende Kunst- und Raritätenkabinett der Malerei, der Goldschmiedekunst und der Elfenbeinschnitzerei. Der Kaisersaal enthält eine umfassende Waffensammlung, umrahmt von Jagdtrophäen. Aus der Barockzeit wird eine Auswahl origineller Schlitten gezeigt.
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Ausgrabungsfunde aus den beiden römischen Kastellen in 3.05 Öhringen und seiner Umgebung sind ebenfalls ausgestellt.
Die ganze Spannweite der unter einem Dach vereinigten Sammlungen zeigt sich auch in den jeweils im Stil einer Epoche mit Möbeln, Bildern, sakralen Kunstwerken und Gebrauchsgegenständen ausgestatteten Räumen.
Der zeitliche Bogen erstreckt sich von der Renaissance über das Barock bis zur Zeit des Empire und des Biedermeier.
Als kuriose Besonderheit ist im Museum der mit 190 Gramm angeblich größte Blasenstein der Welt zu bestaunen.
Im Rittersaal finden Aufführungen im Rahmen der Konzertreihe des Hohenloher Kultursommers statt.
Öffnungszeiten des Museums: März bis Mitte November dienstags bis sonntags 9 bis 12 Uhr und 13.30 bis 18 Uhr.
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3 Jagsthausen – Rothenburg o. d. Tauber

3.01 Weinsberg

3.02 Burgruine Weibertreu

3.03 Jagsthausen

3.04 Götzenburg

3.05 Öhringen

3.06 Hohenlohisches Residenzschloss

3.07 Neuenstein

3.08 Schloss Neuenstein

3.09 Waldenburg

3.10 Schloss Waldenburg

3.11 Schwäbisch-Hall

3.12 Groß-Comburg

3.13 Schwäbisch-Hall – Kirchen

3.14 Schwäbisch-Hall – Museen

3.15 Braunsbach

3.16 Crailsheim

3.17 Langenburg

3.18 Schloss Langenburg

3.19 Blaufelden

3.20 Schrozberg

3.21 Stadtteil Bartenstein – Schloss Bartenstein

3.22 Rothenburg ob der Tauber

3.23 Marktplatz, Rathaus, Ratsherrentrinkstube

3.24 Burggarten, Stadtmauer

3.25 Kirchen in Rothenburg

3.26 Museen in Rothenburg

3.27 Historische Veranstaltungen, Festveranstaltungen


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Burgenstraße
von Mannheim bis Prag

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2 Haßmersheim – Heilbronn, Neckar Baden-Württemberg

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5 Erlangen – Heiligenstadt Franken, Bayern

6 Bamberg – Bayreuth Franken, Bayern

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Stand:Montag, 06. Februar 2023 - 5395