6.22 Festung Rosenberg bei Kronach

Festung Rosenberg bei Kronach

Steil über der Altstadt von 6.21 Kronach erhebt sich auf dem Rosenberg die gleichnamige ehemalige Bischofsburg und spätere Landesfestung.
Mit ihren 23 Hektar überbauter Fläche gehört sie zu den größten Festungsanlagen Deutschlands und ist nicht nur das markanteste Wahrzeichen von Kronach, sondern auch ein Baudenkmal von nationalem Rang.
Zudem ist sie eine der wenigen Burganlagen, die im Laufe der Geschichte nie erobert worden sind.

Zur Geschichte der Festung Rosenberg bei Kronach

Die Gründung des ursprünglich romanischen Bauwerks geht wahrscheinlich auf die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts zurück.
Vermutlich wurde sie von Bischof Otto I. von 6.01 Bamberg angelegt.
Das älteste erhaltene Dokument über ihre Existenz stammt aus dem Jahre 1249.
Der jetzige Bergfried wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet.
Der Ausbau der Burg zur uneinnehmbaren Festung erfolgte erst im 14. und 15. Jahrhundert.
Um 1480 wurde sie mit einem zweiten Bering umgeben.
Im 16. Jahrhundert wurde die Kernburg zum Wohnschloss umgestaltet.
Mit der Anlage des dritten Befestigungsrings und der Schaffung von fünf Bastionen erhielt die Festung schließlich im 17. Jahrhundert die für die Verteidigung ideale Form eines Fünfecks.
Im 18. Jahrhundert wurden weitere Vorwerke und Kasernen erbaut.
Die Arbeiten leitete der geniale Baumeister Balthasar Neumann.

Im Zuge der Säkularisation kam die Festung Rosenberg an das Land Bayern.
Von strategischer Bedeutung war sie selbst noch für den französischen Kaiser Napoleon Bonaparte, der 1806 sein Hauptquartier hierhin verlegte und von dort aus seinen Angriffsbefehl auf Preußen gab.
Ihren Festungscharakter verlor Rosenberg erst nach 1866.

1888 erwarb die Stadt 6.21 Kronach die Anlage für 32.000 Goldmark.
In den 1990er Jahren ließ sie eine gründliche Sanierung durchführen.
Seitdem erstrahlt die Festung Rosenberg wieder in altem Glanz und ist jedes Jahr ein Anziehungspunkt für viele Touristen.
Die Gebäude werden heute für verschiedene Zwecke genutzt. Der Nordflügel dient als Jugendherberge, das Kommandantenhaus beherbergt die Fränkische Galerie und im Zeughaus ist das Frankenwaldmuseum untergebracht.

Die Anlage der Festung Rosenberg bei Kronach

Die beinahe symmetrisch, lehrbuchhaft angelegten Festungswerke umschließen bis heute den über Jahrhunderte entstandenen Komplex aus Mauer-, Graben-, Gebäude- und Toranlagen.
Deutlich erkennbar sind die verschiedenen Bauphasen, die vom mittelalterlichen Bergfried über die Mauern und Türme des 15. und 16. Jahrhunderts bis hin zum bastionären Pentagon (Fünfeck) aus dem Spätbarock die immer neuen Anforderungen im Bau von Verteidigungsanlagen durch die Jahrhunderte hinweg zeigen.
Den Eingang zur Festung findet man durch eines der schönsten frühbarocken Festungstore Deutschlands, das 1662 von Antonio Petrini erbaut wurde.

Der älteste Teil der Festung Rosenberg ist der aus Buckelquadern errichtete Bergfried innerhalb der Kernburg.

Als diese in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zum Wohnschloss umgebaut wurde, setzte man dem Bergfried einen Treppenturm vor.
Die Bausubstanz der Kemenate stammt im wesentlichen aus dem 15. Jahrhundert.
Nach ihrem Umbau unter der Leitung Balthasar Neumanns zwischen 1730 und 1733 diente sie als Kaserne.
Zur Einrichtung der Fränkischen Galerie wurde sie 1979 erneut weitgehend umgebaut.
Im Ostteil des Erdgeschosses befindet sich die Kapelle aus dem Jahre 1486.

An die innere Befestigungsmauer sind die beiden Zeughäuser angelehnt.
Das markanteste Bauwerk des inneren Berings ist der so genannte Dicke Turm an der Südwestecke.
Weitere Wehrtürme sind der Luntenturm, der Pulverturm, der Salzturm, der Schieferturm und der Mauerturm.
Im südöstlichen Abschnitt befindet sich die Infanteriekaserne, die zu Beginn des 18. Jahrhunderts angelegt wurde.

Die im 17. Jahrhundert errichteten Bastionen tragen alle Heiligennamen.
Sie heißen St. Valentin, St. Sebastian, St. Kunigunde, St. Heinrich und St. Lothar.
An den Spitzen sind die Wappen des jeweils zur Bauzeit regierenden Landesfürsten angebracht.
Von besonderem Reiz ist auch das unterirdische Gangsystem der Festung, das im Rahmen von Führungen besichtigt werden kann.

Fränkische Galerie auf der Festung Rosenberg bei Kronach

Seit 1983 präsentiert die Fränkische Galerie auf der Festung Rosenberg "Glanzlichter" fränkischer religiöser Kunst aus dem Besitz des Bayerischen Nationalmuseums München.
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Sie ist im Kommandantenbau (Südflügel) untergebracht, der im 18. Jahrhundert nach Plänen von Balthasar Neumann errichtet wurde.
In 25 Schauräumen sind über zwei Stockwerke Skulpturen und Gemälde des Mittelalters und der Renaissance zu sehen.

Zur Ausstellung gehören Werke aus der Sammlung des Bamberger Zeichenlehrers und Historiografen Martin Reider wie etwa die Darstellung der St.-Wolfgang-Legende oder die Tafel mit dem Heiligen Jakobus, aber auch Arbeiten des Würzburger Bildhauers Tilman Riemenschneider und seiner Werkstatt im zweiten Obergeschoss wie die thronende "Anna Selbdritt" oder die "Heilige Jungfrau".
Herzstück der Fränkischen Galerie ist der Lucas-Cranach-Saal, in dem u. a. das berühmte Halbfigurenbild der Salome und die Darstellung "Christus und die Ehebrecherin" zu sehen sind.
Einen europäischen Akzent setzen die französischen Skulpturen im ersten Obergeschoss.
Sehenswert ist auch die Sammlung von Alabasterskulpturen des 14. bis 16. Jahrhunderts aus Deutschland, den Niederlanden und England.
Regelmäßige Sonderausstellungen in den neu renovierten Räumen der Festung ergänzen das Erbe der alten Meister in unterschiedlichsten Bereichen der Kunst.
Öffnungszeiten: April bis Dezember dienstags bis sonntags 10 bis 17 Uhr

Frankenwald-Museum im ehemaligen Zeughaus der Festung Rosenberg bei Coburg

Im ehemaligen Zeughaus der Festung Rosenberg ist das Frankenwald-Museum untergebracht.
Auf drei Stockwerken werden über tausend Ausstellungsstücke gezeigt, die von der Stadtgeschichte Kronachs, seinem Handwerk, der Flößerei und der Wohnkultur erzählen.
Die umfangreiche Sammlung alter Schützenscheiben gilt als zweitgrößte in Bayern.
Die älteste Königsscheibe stammt aus dem Jahre 1722.

Webstuhl, Flachshecheln und weitere Gerätschaften in der Webstube, alte Druckstöcke vom Färberhandwerk, reichverzierte Schlösser, der Flößerraum mit seinen Modellen und der Fotodokumentation einer letzten Floßfahrt geben Zeugnis von der Arbeitswelt der Vorfahren.
Eine kleine Waffensammlung erinnert an die Napoleonischen Kriege.
Zeugnisse bürgerlicher und bäuerlicher Wohnkultur schließen den Rundgang ab.
Öffnungszeiten: Dienstags bis sonntags 10 bis 17 Uhr


6 Bamberg – Bayreuth
Franken, Bayern

6.01 Bamberg

6.02 Bamberger Dom

6.03 Alte Hofhaltung

6.04 Neue Residenz

6.05 Klosterkirche und Benediktinerabtei St. Michael

6.06 Karmeliterkloster und Kirche St. Theodor

6.07 Stadtkirche St. Martin

6.08 Liebfrauenkirche

6.09 Kirchen St. Jakob, St. Gangolf und St. Stephan

6.10 Profanbauten und Museen in Bamberg

6.11 Scheßlitz

6.12 Giechburg

6.13 Lichtenfels

6.14 Kloster Banz

6.15 Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen

6.16 Schloss Hohenstein

6.17 Coburg

6.18 Veste Coburg

6.19 Schloss Ehrenburg

6.20 Schloss Callenberg / Schloss Rosenau

6.21 Kronach

6.22 Festung Rosenberg

6.23 Burg Lauenstein

6.24 Küps

6.25 Schlösser in Küps

6.26 Kulmbach

6.27 Plassenburg

6.28 Bayreuth

6.29 Altes und Neues Schloss

6.30 Markgräfliches Opernhaus, Festspielhaus

6.31 Kirchen in Bayreuth

6.32 Museen in Bayreuth

6.33 Eremitage


Burgenstraße von Mannheim bis Prag

1 Mannheim – Neckarzimmern Baden-Württemberg

2 Haßmersheim – Heilbronn, Neckar Baden-Württemberg

3 Jagsthausen – Rothenburg o. d. Tauber Baden-Württemberg, Franken, Bayern

4 Colmberg – Nürnberg Franken, Bayern

5 Erlangen – Heiligenstadt Franken, Bayern

6 Bamberg – Bayreuth Franken, Bayern

7 Cheb – Prag Tschechische Republik
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Stand:Montag, 06. Februar 2023 - 5395