6.01 Bamberg – Weltkulturerbe

Die Stadt Bamberg

Die alte fränkische Kaiser- und Bischofsstadt Bamberg erstreckt sich in der fruchtbaren Talaue der hier in zwei Arme geteilten Regnitz.
Das historische und unverwechselbare Stadtbild ist geprägt durch zahlreiche Monumentalbauten, vorwiegend aus dem 11. bis 18.Jahrhundert.

In einer Synthese aus mittelalterlichen Kirchen, barocken Bürgerhäusern und Palästen sind in Bamberg architekturgeschichtliche Momente erhalten, die das ganze Europa betrafen.
Die Baukunst in der Stadt wirkte über Mitteldeutschland bis nach Ungarn und zeigt enge Verbindungen zu Böhmen in der Barockzeit.
Gerne vergleicht sich die Stadt mit gleich zwei italienischen Metropolen.
Wie das südliche Vorbild wurde das "fränkische Rom" auf sieben Hügeln errichtet.
Seine Lage an den Regnitzwassern bescherte einem Stadtteil den Namen "Klein-Venedig".
Die vom Krieg verschonte Altstadt mit einer Fülle von Kunstschätzen ist ein denkmalgeschütztes Gesamtkunstwerk und gehört seit 1993 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Mit einer Ausdehnung von 425 Hektar ist sie Deutschlands größtes Altstadtensemble.
Sämtliche Fassadenveränderungen innerhalb dieses Bereichs bedürfen der denkmalrechtlichen Genehmigung.

Darüber hinaus stehen ca. 2000 Bauwerke als Einzelbaudenkmäler unter Schutz.
Das Gebiet, das in die Welterbeliste eingetragen wurde, umfasst drei Siedlungszentren, die bei der Stadtgründung vereinigt wurden:

  • die Bergstadt mit dem 6.02 Bamberger Dom
    und der Domfreiheit,
    der ehemaligen 6.04 Residenz des Fürstbischofs
    und dem bürgerlichen Gebiet
    mit der 6.08 Pfarrkirche Zu Unserer Lieben Frau
    und der ehemaligen Häckersiedlung,
  • die Inselstadt, definiert durch die beiden Regnitzarme, die im 12. Jahrhundert mit einem Markt und einer vorstädtischen Siedlung gegründet wurde,
  • die Theuerstadt, eine spätmittelalterliche Gegend von Gemüsegärten mit verstreuten Häusern und weitem, offenem Gelände, welche ihren Charakter bis auf den heutigen Tag bewahrt hat.
    Diese Stadtstruktur ist noch heute vorhanden, weil die Nutzungen im wesentlichen bestehen geblieben sind: der Domberg dient nach wie vor kirchlichen Aufgaben, die Inselstadt dem Handel und die Gärtnerstadt dem Gemüseanbau.
    Dank dieser Kontinuität ist auch die Bausubstanz weitgehend original erhalten geblieben.

Doch nicht nur die Bau- sondern auch die Braukunst ist in Bamberg zu Hause.
Die Erzeugnisse von zehn Brauereien laben die durstigen Kehlen.
Eine Spezialität ist dabei das Rauchbier, ein malzig-dunkles Getränk mit leicht beizendem Aroma.
Bier und Brotzeit in einem der zahllosen Keller gehören zum Bamberger Sommer unbedingt dazu.
Trotz des pulsierenden Treibens strahlt die Stadt eine überschaubare Gemütlichkeit aus.
Beim Spaziergang durch die engen und kleinen Gassen begegnet man einer gelassenen Geschäftigkeit ihrer Bewohner.
Ob man sich während eines zweistündigen Rundganges die schöne alte Stadt mit ihren großartigen Kunstdenkmälern aber auch liebenswerten Details von kundigen Stadtführern präsentieren lässt, oder sich ihre Reize selbst erschließen möchte – Bamberg ist eine Reise wert.

An seinen berühmten Bürger E.T.A. Hoffmann, der von 1809 bis 1812 als Kapellmeister, Musiklehrer und Rezensent in Bamberg tätig war, erinnern ein Museum und das E.T.A.-Hoffmann-Theater.
Zu den vielseitigen kulturellen Einrichtungen zählen auch 25 Orchester, darunter die berühmten Bamberger Symphoniker als musikalische Botschafter in aller Welt.

Zur Geschichte von Bamberg

Bamberg wurde im Jahr 902 als Sitz der Babenberger erstmals erwähnt.
Zuvor befand sich schon dort, wo die 6.10 Altenburg steht, eine keltische Siedlung.
973 fiel der Ort als Schenkung Kaiser Ottos II. anden Bayernherzog Heinrich den Zänker.
Sein Sohn, Heinrich II., wurde 1002 zum deutschen König gekrönt.

Er machte Bamberg zur Kaiserpfalz und betrieb von hier aus seine Regierungsgeschäfte.
Die Verleihung aller königlichen Regalien wie Markt-, Münz- und Zollrecht begründete den materiellen Reichtum der Stadt.

1003 wurde mit dem Bau des 6.02 Bamberger Doms begonnen, und vier Jahre später entstand das neue Reichsbistum.
Heinrich II. und seine Frau Kunigunde von Luxemburg setzten das Bistum als Erben ihrer weltlichen Güter ein.
Es war wohl die Kinderlosigkeit, die das später heilig gesprochene Königspaar zu diesem Schritt veranlasste.

Um das beherrschende 6.02 Domstift entstanden weitere Klöster,

wie das Kollegialstift 6.09 St. Stephan,

die 6.05 Benediktinerabtei St. Michael,

das Kollegialstift 6.09 St. Gangolf im Regnitztal

und das Chorherrenstift 6.09 St. Jakob.

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Während die geistliche Stadt auf der Anhöhe bereits Anfang des 11. Jahrhunderts in voller Blüte stand, konnte sich die bürgerliche Unterstadt erst später entwickeln.
Zu Füßen des Dombergs entstand eine Kaufmannssiedlung.

Die Bürger errichteten auf einer Flussinsel, die das Ergebnis einer Regnitz-Regulierung war, ein 6.10 Rathaus.
Patrizierfamilien kümmerten sich nun ebenfalls um die Geschicke des Ortes, der 1230 die Stadtrechte erhielt.

Das Verhältnis zwischen der Bürgerschaft einerseits und den Bischöfen und den Stiften andererseits war nicht immer konfliktlos.
Die Auseinandersetzung um eine Stadtbefestigung, die durch die Hussiteneinfälle zwischen 1429 und 1431 noch verschärft worden war, gipfelte 1435 gar in einem Waffengang, der jedoch für die Bürgerschaft erfolglos blieb.

Bischof, Adel und Patriziat förderten im Spätmittelalter zahlreiche Künstler.
Bamberg wurde aber auch einer der Mittelpunkte des deutschen Humanismus.
Das erste illustriert gedruckte Buch entstand 1460 in einer Bamberger Buchdruckwerkstatt.

Bauernkrieg, Dreißigjähriger Krieg und Hexenverfolgung dezimierten die Bevölkerung. Doch als 1693 Lothar Franz von Schönborn zum Fürstbischof gewählt wurde, erlebte Bamberg eine Art Wirtschaftswunder und eine hohe kulturelle Blüte.
In seiner Amtszeit und der seines Nachfolgers, Friedrich Karl von Schönborn, begann eine grundlegende Umgestaltung.
Zahlreiche Bauten im Stil des Barock und Rokoko entstanden, die das von Romanik und Gotik geprägte Bild der Altstadt harmonisch bereicherten.

Die Besetzung der Stadt durch bayerische Truppen 1802 bedeutete gleichzeitig das Ende des selbständigen Hochstifts Bamberg.
1818 wurde das Bistum zum Erzbistum erhoben.
Das Dritte Reich und der Zweite Weltkrieg hinterließen glücklicherweise nur geringe Spuren an der historischen Bausubstanz der Stadt.
Auch notwendige Sanierungsmaßnahmen an den vielen erhaltenswerten Gebäuden gingen in den folgenden Jahrzehnten behutsam vonstatten.
Heute hat die Stadt rund 70.000 Einwohner und eine Universität, an der etwa 8500 Studenten eingeschrieben sind.

Sehenswertes in Bamberg

6.02 Bamberger Dom

6.03 Alte Hofhaltung / Historisches Museum

6.04 Neue Residenz

6.05 Klosterkirche und Benediktinerabtei St. Michael

6.06 Karmeliterkloster und Kirche St. Theodor

6.07 Stadtpfarrkirche St. Martin (ehemalige Jesuitenkirche)

6.08 Liebfrauenkirche / Pfarrkirche Zu Unserer Lieben Frau (Obere Pfarre)

6.09 Kirche St. Jakob / Kirche St. Gangolf / Ev. Pfarrkirche St. Stephan

6.10 Profanbauten und Museen in Bamberg/ Altenburg, Schloss Geyerswörth, Altes Rathaus, Diözesanmuseum, Naturkundliches Museum

Krippenausstellung in Bamberg

In der Advents- und Weihnachtszeit sind in Kirchen und Museen sowie auf Plätzen der Stadt Bamberg zahlreiche Weihnachtskrippen aufgestellt.
Sie sind Ausdruck einer tief verwurzelten Krippenkultur.
Die Ausstellung hat ihre Anfänge im 16. Jahrhundert.
Sie lädt jedes Jahr Gäste von nah und fern ein, in Bamberg eine besinnliche Zeit zu verbringen und sich auf Weihnachten einzustimmen.
Die Weihnachtskrippen können auch im Rahmen einer Führung besichtigt werden.

Weitere Sehenswürdigkeiten in Bamberg

Die näher beschriebenen Sehenswürdigkeiten stellen natürlich nur eine Auswahl der bedeutendsten Sakralbauten, Profanbauten und Museen in Bamberg dar.
Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten gehören unter anderem ...


6 Bamberg – Bayreuth
Franken, Bayern

6.01 Bamberg

6.02 Bamberger Dom

6.03 Alte Hofhaltung

6.04 Neue Residenz

6.05 Klosterkirche und Benediktinerabtei St. Michael

6.06 Karmeliterkloster und Kirche St. Theodor

6.07 Stadtkirche St. Martin

6.08 Liebfrauenkirche

6.09 Kirchen St. Jakob, St. Gangolf und St. Stephan

6.10 Profanbauten und Museen in Bamberg

6.11 Scheßlitz

6.12 Giechburg

6.13 Lichtenfels

6.14 Kloster Banz

6.15 Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen

6.16 Schloss Hohenstein

6.17 Coburg

6.18 Veste Coburg

6.19 Schloss Ehrenburg

6.20 Schloss Callenberg / Schloss Rosenau

6.21 Kronach

6.22 Festung Rosenberg

6.23 Burg Lauenstein

6.24 Küps

6.25 Schlösser in Küps

6.26 Kulmbach

6.27 Plassenburg

6.28 Bayreuth

6.29 Altes und Neues Schloss

6.30 Markgräfliches Opernhaus, Festspielhaus

6.31 Kirchen in Bayreuth

6.32 Museen in Bayreuth

6.33 Eremitage


Burgenstraße von Mannheim bis Prag

1 Mannheim – Neckarzimmern Baden-Württemberg

2 Haßmersheim – Heilbronn, Neckar Baden-Württemberg

3 Jagsthausen – Rothenburg o. d. Tauber Baden-Württemberg, Franken, Bayern

4 Colmberg – Nürnberg Franken, Bayern

5 Erlangen – Heiligenstadt Franken, Bayern

6 Bamberg – Bayreuth Franken, Bayern

7 Cheb – Prag Tschechische Republik
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Stand:Montag, 06. Februar 2023 - 5395