Altes Schloss
in Bayreuth
Das Alte
Schloss in der Maximilianstraße wurde an der Stelle eines Amtmannssitzes aus dem 13.
Jahrhundert errichtet.
Die Grundsteinlegung für das Alte Schloss erfolgte Mitte des 15.
Jahrhunderts.
Bereits 100 Jahre später musste es gründlich renoviert und erweitert
werden.
Es entstand dabei u. a. der achteckige Schlossturm (Treppenturm), um dessen Kern
sich eine Wendelbahn windet.
Auf ihr wurden früher Lasten in die Lagerkammern
transportiert, aber auch Kanonen zum Salutschießen.
Von 1603 bis 1753 diente das Alte Schloss als Residenz der Bayreuther
Markgrafen.
Bei dem großen Brand 1753 fielen weite Teile der Vierflügelanlage dem Feuer
zum Opfer.
An die Stelle des Ost- bzw. Nordflügels entstanden darauf hin die 6.31 Schlosskirche, das Gontardhaus und das
Palais d'Adhémar ("Harmonie").
Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und nach
Befunduntersuchungen erhielten die noch erhaltenen Trakte um den Ehrenhof in den 1950er
und in den 1970er Jahren das Aussehen aus der Zeit um 1700 mit ihrer kraftvollen
rot-weißen Farbgebung.
Heute sind im Alten Schloss Teile der städtischen Verwaltung von 6.28 Bayreuth untergebracht.
Am Alten Schloss ist die Entwicklung des deutschen Schlossbaus im 16.
und 17. Jahrhundert gut ablesbar.
So stehen der Saalbau mit dem Treppenturm und die
geschlossene Vierflügelanlage stehen beispielhaft für den Baustil der Renaissance.
Der
offene Ehrenhof repräsentiert dagegen die barocke Baukonzeption.
Die Fassaden zum
Ehrenhof sind im Erdgeschoss durch gequaderte Pilaster gegliedert.
Dazwischen sind über
den verhältnismäßig kleinen Fenstern Relieffelder mit von Lorbeerkränzen umgebenen
Büsten zu sehen.
Sie stellen Brustbilder antiker Götter und Kaiser sowie
zeitgenössischer Herrscherpaare dar.
Neues Schloss in Bayreuth
Nach dem Brand des Alten Schlosses erließ Markgraf Friedrich 1753 den
Befehl zum Bau des Neuen Schlosses.
Aus Zeit- und Kostengründen bezog Baumeister
Saint-Pierre in den Neubau bereits vorhandene Gebäude ein, die er seit 1744 am Gelände
der ehemaligen Reitbahn hatte errichten lassen.
Die integrierten Gebäude sind unter den
Namen, Haag'sches Haus, Predigerhaus, reformierte Kirche, Damenflügel (Orangerie) und Meyern'sches Palais bekannt.
Anstelle der reformierten Kirche entstand in den Jahren 1753 und 1754
der Mittelbau.
Zum Meyern'schen Palais und zum Haag'schen Haus wurden Verbindungstrakte
geschaffen.
So war nach etwa einem Jahr Bauzeit das Neue Schloss bereits im wesentlichen fertiggestellt.
Anschließend wurde es jedoch noch um ein drittes Stockwerk erhöht und
1757 um einen südlichen Anbau mit Galerien erweitert.
1759 wurde die bereits bestehende
Orangerie zum Damenflügel umgebaut und zwischen 1759 und 1762 der selbständige
Italienische Bau errichtet.
1764 wurde schließlich der Italienische Bau durch den so
genannten Badetrakt mit dem Südflügel des Neuen Schlosses verbunden.
Die zum Schlossplatz gewendete Fassade wird durch einen dreiachsigen
Mittelrisaliten deutlich hervorgehoben.
Die drei Öffnungen im Erdgeschoss waren ehemals
Toreinfahrten, wobei die seitlichen im 19. Jahrhundert geschlossen wurden und die mittlere
heute den Haupteingang bildet.
Über den Sockelpfeilern erheben sich im Obergeschoss hohe
Säulen, die von figürlichen Darstellungen der vier Elemente bekrönt werden.
Die Säulen
rahmen drei Fenstertüren ein, hinter denen sich der Festsaal verbirgt.
Die Innenausstattung wirkt intim und wohnlich.
Einige Elemente gehen auf
Skizzen der Markgräfin Wilhelmine, der ersten Ehefrau des Markgrafen Friedrich und
Schwester Friedrichs des Großen, zurück.
Bunte naturalistische Blüten- und
Rankendekorationen sind Kennzeichen des Bayreuther Rokoko.
Hervorzuheben sind das
Japanische Zimmer, in dem man sich in einen der damals geschätzten ostasiatischen Gärten
versetzt fühlt, das Palmenzimmer, das die Illusion eines tropischen Palmenhains erwecken
soll, und die "Grotte", die in eine unterirdische Zauberwelt entführt.
Eine
Besonderheit der Bayreuther Innendekoration sind auch die
"Spiegelscherbenkabinette", die durch in die Wände eingelassene,
unregelmäßige Spiegelscherben den damals beliebten Eindruck des Ruinösen und
Fragmentarischen erwecken.
Erwähnenswert sind auch das Innere Vorzimmer und das
Audienzzimmer mit ihren sehenswerten Wirkteppichen, das Alte Musikzimmer mit einem
Deckengemälde ("Orpheus spielt den Tieren), Porträts von Schauspielern und Sängern
aus 6.28 Bayreuth und Stuckaturen zu Symbolen der
Musik, und das Teezimmer der Markgräfin Wilhelmine.
Der Italienische Bau diente Markgraf
Friedrichs zweiter Frau, Sophie Caroline, als Wohnsitz.
Den Platz vor dem Neuen Schloss schmückt der barocke Markgrafenbrunnen.
1699 bis 1705 von Hofbildhauer Elias Räntz gefertigt, zeigt er den Grafen Christian Ernst
als siegreichen Teilnehmer im Kampf gegen die Türken vor Wien.
Führungen: April bis September dienstags bis sonntags 9 bis 11.30 Uhr und 13.30 bis 16.30
Uhr,
Oktober bis März dienstags bis sonntags10 bis 11.30 Uhr und 13.30 bis 15 Uhr
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