Neue Residenz
in Bamberg
Der 6.03 Alten Hofhaltung gegenüber liegt die von
Kriegsschäden verschont gebliebene Neue Residenz.
Hier lebten und residierten die Fürstbischöfe von 6.01
Bamberg bis zur Aufhebung des
Hochstifts im Jahre 1802.
Schon das äußere Erscheinungsbild der Zweiflügelanlage
hinterlässt einen imposanten Eindruck.
Die Pracht im Innern entfaltet sich in über 40
Prunkräumen.
Zur Geschichte der Neuen Residenz in Bamberg
Die Neue Residenz entstand in zwei Bauphasen.
In der ersten wurde 1602
der rückwärts liegende Trakt unter Fürstbischof Johann Philipp von Gebsattel errichtet.
Dieser Bau war als Ergänzung der 6.03 Alten
Hofhaltung gedacht.
1695 ließ ihn der baufreudige Fürstbischof Lothar Franz von
Schönborn umbauen und ein repräsentatives Barockschloss nach Plänen des Hofarchitekten
Leonhard Dientzenhofer schaffen.
Zwischen 1702 und 1704 wurde der so genannte
Vierzehnheiligenpavillon an die Stirnseite des Stadtflügels angefügt.
Er sollte in
städtebaulicher Hinsicht die Funktion eines mittelalterlichen Turms übernehmen.
Der Plan, einen zusätzlichen Westflügel anstelle der
6.03 Alten Hofhaltung zu errichten, so dass die
Neue Residenz von drei Seiten den Domplatz als Ehrenhof umschlossen hätte, wurde wegen
des Spanischen Erbfolgekriegs verschoben und schließlich aufgegeben.
Im Laufe des 18.
Jahrhunderts fanden die Inneneinrichtung und die Ausstattung nach mehreren Umgestaltungen
ihre Vollendung und ihr heutiges Aussehen.
Die Außenanlage der Neuen Residenz in Bamberg
Die Neue Residenz ist bis auf den vierstöckigen, turmartigen Eckbau
dreigeschossig.
Von dem überhöhten Eckbau kann man bei schönem Wetter bis zur
Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen in Staffelstein blicken, daher auch der Name Vierzehnheiligenpavillon.
Die Domplatzfronten sowie die drei Fronten des
Vierzehnheiligenpavillons sind streng gegliedert.
Plastische Akzente setzen die Portale
und die Dachausbauten, vor allem das geschwungene Walmdach des Vierzehnheiligenpavillons.
Der Hauptzugang des Hauptflügels wird durch einen Zwerchgiebel hervorgehoben, der von
allegorischen Figuren bekrönt wird, die die fünf Sinne darstellen.
Die Innenräume der Neuen Residenz in Bamberg
Im Innern der Residenz vermitteln die fürstbischöflichen Wohn- und
Repräsentationsräume mit ihren originalen Stuckdecken, eingelegten Fußböden und über
500 kostbaren Möbeln aus dem 17. und 18. Jahrhundert einen nachhaltigen Eindruck von dem
Repräsentationsbedürfnis und der Machtentfaltung der Bamberger Bischöfe.
Im Erdgeschoss
des Hauptflügels befindet sich der ehemalige Sommersaal, der später zur Hofkapelle
umgebaut wurde und heute als Lesesaal der Staatsbibliothek dient.
Der rechte Stadtflügel
beherbergt heute im Erdgeschoss die Staatsbibliothek, in die auch die Räume des fürstbischöflichen Archivs mit einbezogen sind, darunter auch das ehemalige Geistliche
Zimmer mit seinen Rocailleschnitzereien.
In der Staatsbibliothek finden häufig
Sonderausstellungen statt.
Im ersten Obergeschoss des Altbaus aus dem frühen 17. Jahrhundert sind
die Kavalierszimmer zu sehen.
Beachtenswert sind hier vor allem die Bilder über den
Türrahmen, Landschaftsbilder und Allegorien zu verschiedenen Künsten und Wissenschaften.
Das erste Obergeschoss des Hauptflügels wird vom bischöflichen Apartement mit
Tafelzimmer und Weißem Saal eingenommen.
Im anschließenden Speisesaal ziehen die reich
dekorierte Decke mit einem Gemälde des Fürstbischofs Lothar Franz von Schönborn sowie
das Ölgemälde mit den Göttern des Olymp die Blicke auf sich.
Es folgen die innere
Räume des Fürstbischofs, beginnend mit dem Vorzimmer und dem Audienzzimmer, die
ebenfalls mit Gemälden geschmückt sind.
Die ehemalige Toilette ist seit 1700 als
Chinesisches Kabinett umgestaltet, in dem eine reiche Porzellansammlung zu besichtigen
ist.
Das Deckenbild zeigt die Göttinnen Minerva und Cares unter dem Schutz von Jupiter
und Mars.
Den letzten Raum der Gruppe bildet die Kabinettskapelle. Unter den folgenden
Zimmern ist vor allem das Kabinett erwähnenswert, das Erinnerungsstücke an den Wittelsbacher König Otto von Griechenland enthält.
Im zweiten Obergeschoss des Hauptbaus befindet sich das Kaiserapartement
mit dem großen Kaisersaal.
Die Wandfresken mit 16 überlebensgroßen Bildnissen deutscher
Kaiser sind wie das Deckengemälde mit der Allegorie des "Guten Regiments" Werke
von Melchior Steidl.
In den Ecken sind die vier Weltreiche dargestellt.
Auf zwei Vorzimmer
folgt das Audienzzimmer.
Die dortigen Deckelgemälde sind politischen Inhalts.
Das
Hauptgemälde zeigt die Verherrlichung König Josephs I.
Die weiteren Zimmer des Kaiserapartements sind die Toilette und das heute leerstehende Kabinett.
Das zweite
Obergeschoss des Stadtflügels nehmen Gastzimmer ein.
Öffnungszeiten: April bis September dienstags bis sonntags 9 bis 12 Uhr und 13 bis 17
Uhr, Oktober bis März dienstags bis sonntags 9 bis 12 Uhr und 13.30 bis 16 Uhr
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