5.20 Aufseß, Fränkische Schweiz

Der Ort Aufseß

Eingebettet im kleinen Tal der Aufseß liegt die gleichnamige Gemeinde mit den Ortsteilen Unter- und Oberaufseß, Heckenhof, Hochstahl, Neuhaus, Sachsendorf, Zochenreuth, Kobelsberg und Dörnhof.
Sie zählt insgesamt etwa 1500 Einwohner.
Verwaltungsmäßig gehört sie zum Landkreis 6.28 Bayreuth.

Die von bizarren Felswänden umgebenen Ortsteile Neuhaus und Sachsendorf sind landschaftlich besonders reizvoll.
Bei Spaziergängen zum alten Bergfriedhof aus dem 15. Jahrhundert stößt man hoch auf dem Felsen auf die Stätte der längst vergangenen Meranierburg.
In der Umgebung finden sich noch heute Hornsteingeräte der Steinzeitmenschen.
Am Ortsrand von Sachsendorf liegt das Mühlholz, ein Biotop mit zahlreichen Jurapflanzen.
Über Heckenhof mit seiner geschichtsträchtigen Brauerei und Gaststätte erreicht man das Pfarrdorf Hochstahl und den schmucken Ort Zochenreuth.

Die Geschichte des Kernortes Aufseß ist eng verknüpft mit einem alten edelfreien Geschlecht, das seit 1114 urkundlich nachgewiesen und heute noch auf zwei Schlössern (5.21 Schloss Unteraufseß und Schloss Oberaufseß) ansässig ist.
Die Existenz dieser beiden Schlösser verdankt der Ort einer familiären Auseinandersetzung.
Wegen unterschiedlicher Glaubensauffassungen kamen sich die Herrschaften von Aufseß in die Haare.
Besonders bekannte Vertreter dieses Geschlechts sind Hans Freiherr von und zu Aufseß (1801 bis 1872), dessen Name mit der Gründung des Germanischen Nationalmuseums in 4.21 Nürnberg verbunden ist und Hans Max von Aufseß (1906 bis 1993), ein bedeutender fränkischer Schriftsteller.

In früheren Zeiten profitierte die kleine Gemeinde durch eine dreifache Hofhaltung.
Abgesehen von höheren Frondiensten der Bürger spielte vor allem das Handwerk eine bedeutende Rolle.
Noch heute gibt es im Ort zwei Kachelofensetzer, Sattler und einen pensionierten Korbflechter.
An die Standesunterschiede erinnern drei ehemalige Friedhöfe, je einer für die Bauern, die Juden und den Adel.
Neueren Datums ist eine Versuchsanlage für Forellenzucht am unteren Ortsende, die einen Besuch lohnt.

Vier Brauereien, die das original fränkische Bier herstellen, und die sprichwörtliche Gastlichkeit der Franken in den Gasthöfen und Privatpensionen versprechen einen angenehmen Aufenthalt in Aufseß.
Wanderungen oder Spaziergänge durch die reizvolle Juralandschaft, der Besuch der Burgen und der Einstieg in Höhlen sorgen für Kurzweile, Erholung und Entspannung.

Zur Geschichte von Aufseß

Die erste urkundliche Erwähnung von Aufseß geht auf das Jahr 1114 zurück.
Im Mittelalter war der Ort mehrfach Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen, so bei den Hussiteneinfällen 1430, im Bauernkrieg 1525 und vor allem im Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648).
Letzterer brachte nicht nur Mord, Zerstörung und Plünderung mit sich, sondern war auch noch vom Ausbruch der Pest begleitet, der die gesamte Einwohnerschaft von Aufseß zum Opfer fiel.
In der Folgezeit wurde der Ort neu besiedelt und die leer stehenden landwirtschaftlichen Anwesen an zugezogene Bauern verliehen.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde Aufseß dem Königreich Bayern eingegliedert.

Sehenswertes in Aufseß

5.21 Schloss Aufseß (Unteraufseß)

Schloss Oberaufseß in Aufseß

Schloss Oberaufseß entstand erst Ende des 17. Jahrhunderts anstelle eines früheren Ökonomiegebäudes.
Äußerlich erscheint es wie eine mittelalterliche Raubritterburg.
Die Anlage bildet ein lang gestrecktes Rechteck, das an allen vier Ecken Rundtürme aufweist.
Der Schlossbau und sein Westflügel sind dreigeschossig, der Ostflügel hat dagegen nur zwei Geschosse.
Westlich vom Torhaus steht eine hohe Scheune mit steilem Satteldach, die weit in den Hof vorspringt.
Ihr gegenüber befindet sich ein Fachwerkbau, dem ein zweistöckiger neuerer Trakt folgt und westlich anschließend ein romanisierter Neubau mit einem 1890 erbauten Turm.
Im Schlosshof sieht man die Steinfassung des ehemals 42 Meter tiefen Brunnens. 
Die Innenräume des Schlosses können nicht besichtigt werden.

.

Hollfelder Museumsscheune in Hollfeld

Die Museumsscheune im Ortsteil Hollfeld findet man in einer 1993 sanierten Scheune zwischen Rathaus und Stadtpfarrkirche.
Zur Sammlung gehören landwirtschaftliche Geräte, Hausrat zum Buttern und Brotbacken, Werkstatteinrichtungen und Gegenstände von zehn alten Handwerksberufen.
Zu den verschiedenen handwerklichen Berufen finden auch Wechselausstellungen statt.
Als Führungshilfen können Tonbandaufzeichnungen angefordert werden.
Öffnungszeiten: Mai bis Oktober samstags 14 bis 17 Uhr

Kathi-Bräu-Haus in Heckenhof

Bei dem zweigeschossigen Bau im Ortsteil Heckenhof handelt es sich um einen ehemaligen Amtssitz der Herren von Aufseß aus dem 17. Jahrhundert.
An der nördlichen Giebelseite befinden sich Reste eines Rundturms.
Innen gibt es neben der urigen alten Gaststube auch ein modernes rustikales Klosterbräu-Stüberl.
Die "Kathi" steht beispielhaft für die zahllosen Kleinbrauereien der Region (220 Brauereien auf 7000 Quadratkilometern!).


5 Erlangen – Heiligenstadt
Franken, Bayern

5.01 Erlangen

5.02 Markgräfliches Schloss

5.03 Kirchen in Erlangen

5.04 Forchheim

5.05 Kaiserpfalz

5.06 Ebermannstadt

5.07 Wiesenttal

5.08 Burgruine Neideck

5.09 Burgruine Streitberg

5.10 Gößweinstein

5.11 Burg Gößweinstein

5.12 Wallfahrtskirche zur Heiligen Dreifaltigkeit

5.13 Pottenstein

5.14 Burg Pottenstein

5.15 Teufelshöhle

5.16 Waischenfeld

5.17 Burgruine Waischenfeld

5.18 Burg Rabeneck

5.19 Burg Rabenstein

5.20 Aufseß

5.21 Schloss Aufseß

5.22 Heiligenstadt

5.23 Burg Greifenstein


Burgenstraße von Mannheim bis Prag

1 Mannheim – Neckarzimmern Baden-Württemberg

2 Haßmersheim – Heilbronn, Neckar Baden-Württemberg

3 Jagsthausen – Rothenburg o. d. Tauber Baden-Württemberg, Franken, Bayern

4 Colmberg – Nürnberg Franken, Bayern

5 Erlangen – Heiligenstadt Franken, Bayern

6 Bamberg – Bayreuth Franken, Bayern

7 Cheb – Prag Tschechische Republik
.

E-Mail | www.guenstigerurlaub.de

© 2000-2023 www.burgen.strasse-online.de Ohne Gewähr
Änderungen vorbehalten. Alle Rechte vorbehalten. Impressum | Datenschutz
Stand:Montag, 06. Februar 2023 - 5395