Hatte die
Stadt bereits in den beiden Markgrafenkriegen 1449 und 1553 schwer zu leiden, so kam es
für sie im Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) noch viel schlimmer.
1632 und 1634
wurde sie von kaiserlichen und Forchheimer Truppen so sehr verwüstet, dass sie lange
zerstört liegen blieb.
Auch die Burg, deren Reste 1782 endgültig abgerissen wurden,
wurde fast vollständig zerstört.
Ein Ereignis von großer Tragweite war die Ansiedlung von aus Frankreich
emigrierten Hugenotten.
Für sie ließ Markgraf Christian Ernst (1655 bis 1712) ab 1686
südlich vom Stadtkern eine Neustadt auf schachbrettförmigem Grundriss anlegen.
Die
Hugenotten spielten bald im Wirtschaftsleben der Region eine bedeutende Rolle.
Ihnen
wurden zahlreiche Privilegien wie Steuerbefreiung und kostenlose Materialbeschaffung zum
Bau von Häusern und Manufakturen gewährt.
Unter den Glaubensflüchtlingen befanden sich
hauptsächlich spezialisierte Handwerker, so dass die Neustadt zunächst als reine
Manufakturstadt geplant war.
Diese Zielvorstellung wurde jedoch mit dem Einbruch des
höfischen Elements aufgegeben.
Das ab 1700 erbaute Schloss bewirkte eine Vergrößerung
der Stadtanlage nach Osten und die Ansiedlung einer Ritterakademie, aus der 1743 die
Universität hervorging, eine solche nach Süden.
1810 wurde Erlangen dem Königreich
Bayern eingegliedert.
Erst 1812 wurden Altstadt und Neustadt vereinigt und kamen unter
eine gemeinsame Verwaltung.
Die jüngere Geschichte Erlangens war geprägt durch die Ansiedlung
größerer Industriebetriebe, darunter auch der Siemens AG.
Die Universität entwickelte
sich zur zweitgrößten in Bayern.
Die Einrichtung einer technischen Fakultät 1966 in
unmittelbarer Nähe zum Siemens-Forschungszentrum war von grundlegender Bedeutung für die
Entwicklung der Stadt zu einem der führenden Zentren auf dem Gebiet der Mikroelektronik
in Europa.
Durch die Förderung umweltfreundlicher Verkehrsarten und die Anstrengungen in
Bezug auf die Stadtbegrünung hat Erlangen heute auch den Ruf einer Öko-Stadt.
Sehenswertes in Erlangen
5.02 Markgräfliches Schloss,
Schlossgarten mit Orangerie und Botanischem Garten
5.03 Evangelisch-Reformierte Pfarrkirche
(Hugenottenkirche), Neustädter Pfarrkirche (Universitätskirche), Altstädter Pfarrkirche
(Dreifaltigkeitskirche)
Markgrafentheater in Erlangen
Über den Theaterplatz mit seinen eindrucksvollen Fassaden erreicht man
eines der Kulturzentren von Erlangen.
Besonders sehenswert ist das Markgrafentheater.
Das
älteste noch bespielte Barock-Bühnenhaus in Süddeutschland wurde in den Jahren 1715 bis
1719 unter Markgraf Georg Wilhelm als "Hochfürstliches Opern- und Comödienhaus" im Stil des italienischen Operntheaters erbaut.
Auf Geheiß von
Markgräfin Wilhelmine gestaltete 1743 der Theatermaler Giovanni Paolo Gaspari den
Innenraum im Stil des Rokoko völlig neu aus
Im Jahre 1838 kam es in den Besitz der
Stadt.
Wenn der Theaterraum auch schlichter als die stilgeschichtlich vergleichbaren in
6.28 Bayreuth oder München ist,
so präsentiert er sich heute dennoch als einer der hervorragenden Theaterräume des 18.
Jahrhunderts.
Über dem hohen Parterresockel erheben sich drei Ränge von
hufeisenförmigem Grundriss. Gegenüber der Bühne befindet sich in Höhe des ersten
Ranges die Fürstenloge.
Das Markgrafentheater bildet mit dem ehemaligen Marstall, in dem das
Theater in der Garage untergebracht ist, und dem benachbarten Redoutenhaus eine
symmetrische Baugruppe.
Der 1721/1722 erbaute Marstall diente als Unterstellplatz
für die markgräflichen Pferde.
Später nutzte ihn die Feuerwehr als Spritzenhaus.
Im
Obergeschoss befanden sich Nebenräume für den mit dem Theater räumlich verbundenen
Redoutensaal.
Dieser wurde im Karneval 1719 zum ersten Mal als großes Foyer benutzt.
Zwischen Theater und Redoutensaal führt ein Durchgang zum Schlossgarten.
Altstädter Rathaus / Stadtmuseum in Erlangen
Bis zur verwaltungspolitischen Vereinigung von Altstadt und Neustadt im
Jahre 1812 diente das Altstädter Rathaus als Sitz des Magistrats.
Erbaut wurde es 1736 an
Stelle der alten Münzstätte.
Heute beherbergt der repräsentative Barockbau das
Stadtarchiv und das Stadtmuseum.
Von außen sind die dreigeschossige, monumentale Fassade
unter einem steilen Mansarddach und das Portal im Erdgeschoss sehenswert.
Das Stadtmuseum wurde von 1989 bis 1993 grundlegend renoviert und
erweitert.
Der heutige Museumskomplex umfasst außer dem ehemaligen Altstädter Rathaus
auch noch ein benachbartes Bürgerhaus aus dem 18. Jahrhundert.
Die ständige Ausstellung
zur Stadtgeschichte befindet sich noch im Aufbau.
Zu sehen sind bislang drei Abteilungen,
in denen die Geschichte Erlangens seit Gründung der Neustadt 1686 vorgestellt wird.
Ergänzend zeigt das Stadtmuseum Sonderausstellungen zur Stadt-, Kultur-,
Sozial- und Technikgeschichte sowie zur Kunst, vor allem von Künstlern aus
der Region.
Öffnungszeiten: Dienstags bis samstags 10 bis 13 Uhr und 14 bis 17 Uhr, sonntags 10 bis
17 Uhr
Palais Stutterheim in Erlangen
Das markanteste Gebäude am Marktplatz ist das sich an dessen Südseite
erhebende Palais Stutterheim.
Erbaut wurde der dreieinhalbgeschossige Barockbau mit
Mansarddach und giebelbekröntem Mittelrisaliten zwischen 1728 und 1730 für den
Amtshauptmann Hieronymus von Stutterheim.
Von 1836 bis 1971 diente er als Rathaus.
Heute
beherbergt das Palais Stutterheim zwei Galerien, die Stadbücherei, das Kulturamt und
andere kulturelle Einrichtungen.
Die Innenräume schmücken reiche Stuckarbeiten.
Burgberg in Erlangen
Der Burgberg befindet sich am Nordrand von Erlangen.
Er ist in
vielfältiger Weise beeindruckend.
Jedes Jahr an Pfingsten seit 1775 ist das Gelände des
Schießhausplatzes Schauplatz der weitbekannten Bergkirchweih.
Aber auch an anderen Tagen
laden die verschiedenen Einrichtungen am Burgberg zu einem Besuch ein.
Im verträumten
Burgberggarten zum Beispiel vermitteln die Skulpturen des Erlanger Bildhauers Heinrich
Kirchner eine besondere Begegnung mit bildender Kunst.
Das nahe Musikinstitut steht für
das reiche musikalische Leben der Stadt, das "Platenhäuschen" für das eine
oder andere literaturgeschichtliche Histörchen.
Und während die Keller der Erlanger
Brauereien von der einstigen Biermetropole künden, mahnt der israelitische Friedhof in
stiller Würde zum Nachdenken und Erinnern.
Naherholungsgebiet Dechsendorfer Weiher in Erlangen
Im Sommer wie im Winter lockt das Naherholungsgebiet Dechsendorfer
Weiher zum Freizeitvergnügen.
Dort, wo die Erlanger Stadtgrenze auf das Weihergebiet des
östlichen Rangau trifft, befindet sich ein wahres Eldorado für Naturliebhaber und
Sportfreunde, das nicht nur die Erlanger schätzen.
Das umfangreiche Angebot an
Übernachtungsmöglichkeiten und ein Campingplatz am Ufer des Weihers machen das
Modellprojekt zu einem beliebten Ferienziel für Gäste aus nah und fern.
Die waldreiche
Umgebung birgt Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere.
Sie lädt zu ausgedehnten
Spaziergängen und naturkundlichen Exkursionen ein.
Über 40 Hektar Wasserfläche lassen
das Herz eines jeden Wassersportlers höher schlagen.
Hier treffen sich Segler, Surfer,
Ruderer und Paddler sowie Sonnenanbeter, die sich im kühlen Nass erfrischen.
Kurzweilige
und gesellige Stunden finden Sommerfrischler auf ausgedehnten Liege- und Spielwiesen oder
auf den Grillplätzen im Wald und den Sandsteinbrüchen.
Auch in der kalten Jahreszeit ist
das Naherholungsgebiet Dechsendorfer Weiher ein Ort für sportliche Betätigung.
Dann ist
er Anlaufpunkt zum Schlittschuhlaufen, Rodeln und Eisstockschießen.
Weitere Freizeitangebote in Erlangen
Mit seinen vielen Waldgebieten, Laufpfaden, Sportplätzen und
Schwimmbädern bietet Erlangen eine Reihe von Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten.
Vorbildlich ist das Radwegenetz in der Stadt ausgebaut.
Abwechslungsreich präsentiert sich auch die Kultur in Erlangen.
Veranstaltungen, die viele Besucher anziehen, sind zum Beispiel der Internationale
Comic-Salon, das Schlossgartenfest, das Figurentheater-Festival, die Internationalen
Literaturtage oder das Erlanger Poetenfest.
Das größte Volksfest ist die Erlanger
Bergkirchweih.
Alljährlich strömen die Gäste zu Pfingsten auf den Burgberg, um sich
ganz dem Feiern, dem Essen und Trinken hinzugeben.
5 Erlangen Heiligenstadt
Franken, Bayern5.01 Erlangen
5.02 Markgräfliches Schloss
5.03 Kirchen in Erlangen
5.04 Forchheim
5.05 Kaiserpfalz
5.06 Ebermannstadt
5.07 Wiesenttal
5.08 Burgruine Neideck
5.09 Burgruine Streitberg
5.10 Gößweinstein
5.11 Burg Gößweinstein
5.12 Wallfahrtskirche zur Heiligen
Dreifaltigkeit
5.13 Pottenstein
5.14 Burg Pottenstein
5.15 Teufelshöhle
5.16 Waischenfeld
5.17 Burgruine Waischenfeld
5.18 Burg Rabeneck
5.19 Burg Rabenstein
5.20 Aufseß
5.21 Schloss Aufseß
5.22 Heiligenstadt
5.23 Burg Greifenstein
Burgenstraße von Mannheim bis Prag
1 Mannheim Neckarzimmern
Baden-Württemberg
2 Haßmersheim – Heilbronn, Neckar Baden-Württemberg
3 Jagsthausen Rothenburg o. d. Tauber Baden-Württemberg, Franken, Bayern
4 Colmberg Nürnberg Franken, Bayern
5 Erlangen Heiligenstadt Franken, Bayern
6 Bamberg Bayreuth
Franken, Bayern
7 Cheb Prag Tschechische Republik
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