5.12 Wallfahrtskirche zur Heiligen Dreifaltigkeit in Gößweinstein an der Wiesent, Fränkische Schweiz

Wallfahrtskirche zur Heiligen Dreifaltigkeit in Gößweinstein

Das weithin beherrschende Bauwerk in 5.10 Gößweinstein ist die berühmte Wallfahrtskirche zur Heiligen Dreifaltigkeit.

Die ist ein Meisterwerk des wohl bekanntesten Barockbaumeisters in Franken, Balthasar Neumann.
Dabei sieht man es der mächtigen doppeltürmigen Basilika aus ockerfarbenem Sandstein von außen nicht einmal an, wie Licht, Formvielfalt und Farbe einen fast unendlich groß wirkenden Innenraum erzeugen.

Zur Geschichte der Wallfahrtskirche zur Heiligen Dreifaltigkeit

Etwa um 1240 wurde in 5.10 Gößweinstein eine erste Pfarrkirche durch Konrad I. von Schlüsselberg erbaut.
Sie war möglicherweise von Anfang an Ziel von Pilgerfahrten.

Im 16. und 17. Jahrhundert erlebte die Wallfahrtsbewegung einen enormen Aufschwung, die den Bau einer wesentlich größeren Kirche notwendig machte.
Bereits 1715 plante Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn einen Neubau, doch schien die Ausführung nach den Plänen des Hofbaumeisters Leonhard Dientzenhofer aus 6.01 Bamberg zu kostspielig.
Der fürstbischöfliche Nachfolger und Neffe von Lothar Franz ging nach dessen Tod das Projekt erneut an und beauftragte dafür den Architekten Balthasar Neumann (1687 bis 1753).

Zwischen 1730 und 1739 wurde das Vorhaben dann schließlich in die Tat umgesetzt.
Es entstand die heutige Wallfahrtsbasilika.

1734 stand die Kirche im Rohbau.
Danach wurden die beiden hochstrebenden Türme mit den welschen Hauben und die vorgewölbte Portalfassade aus gelbem Sandstein vorgeblendet.
Bei der Einweihung 1739 wurde noch am Dekor und an den Gewölben gearbeitet.
1755 fügte Johann Jakob Michael Küchel die Freitreppe mit Terrasse an die Westfassade an.
Die Innenausstattung war 1768 endgültig abgeschlossen.
Die Ausmalung musste in der Bauphase wegen des Widerstands des gegen malerische Ausschmückung eingestellten Bamberger Bischofs und später wegen fehlender finanzieller Mittel bis 1928 hinausgeschoben werden.
Noch heute pilgern jährlich zahlreiche Gläubige nach 5.10 Gößweinstein.
Das Städtchen gilt als der bedeutendste Dreifaltigkeits-Wallfahrtsort in Deutschland.

Der Kirchenbau der Wallfahrtskirche zur Heiligen Dreifaltigkeit

Die Wallfahrtskirche zur Heiligen Dreifaltigkeit hat im Grundriss die Form ein flüssig behandeltes Kreuzes.
Sie stellt den Typ einer einschiffigen Wandpfeilerkirche ohne Emporen dar.
Die stark vortretenden Wandpfeiler sind von Durchgängen durchbrochen und lassen die so verbundenen Joche zu Schmalseiten werden.
Das Orgeljoch zwischen den beiden Westtürmen ist mittels eines Gewölbegurts vom Langhaus getrennt.
Bemerkenswert ist die Hängekuppel über der Vierung.
Der Chor und die beiden Querhausarme schließen jeweils dreiseitig ab.
Die beiden an den Chor symmetrisch angefügten Anbauten stellen die Sakristei und die Wachskammer dar.
Langhaus und Chor schmücken im Innern prachtvolle Stuckarbeiten des frühen Rokoko von Hofstuckateur Franz Jakob Vogel aus 6.01 Bamberg sowie herrliche Plastiken und Deckengemälde.

Das äußere Erscheinungsbild der Wallfahrtskirche wird von der imposanten Zweiturmfassade bestimmt.
Über die breit vorgelagerte Terrasse mit Brüstungsmauer, Balustraden und Vasen erreicht man das Portal.
Das Portalgebälk wird von zwei frei vor Pilastern stehenden Säulen getragen.
Bekrönt wird es von einer von zwei Löwen gehaltenen Wappenkartusche des Fürstbischofs mit seinen Insignien.
In den Nischen der Turmachsen erkennt man die Patrone des Bistums 6.01 Bamberg, Heinrich II. und Kunigunde.
Im zweiten Obergeschoss zieht ein monumentales Hochrelief mit der Darstellung der Heiligen Dreifaltigkeit die Blicke auf sich.
Darüber wird der Mittelteil der Westfassade von einem figurenbekrönten Dreiecksgiebel abgeschlossen, eingerahmt von den achtseitigen Turmaufsätzen.

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Ausstattung der Wallfahrtskirche zur Heiligen Dreifaltigkeit

Das Innere des Gotteshauses wird dominiert von einem imposanten, über und über in Gold getauchten Hochaltar von Johann Michael Küchel.
Den Mittelpunkt bildet das Gnadenbild, eine spätgotische Schnitzarbeit des frühen 16. Jahrhunderts, das die Heilige Dreifaltigkeit bei der Krönung Mariens zeigt.
Die rechte Figur des Heiligen Friedrich gilt als Porträt des Stifters Carl Friedrich von Schönborn.
Aus dem Hochaltar, der von Engeln und zwei Nebenaltären umgeben ist, tritt eine goldene Weltkugel hervor.
Die Nebenaltäre zeigen in den Mittelbildern Christus am Kreuz und die Unbefleckte Empfängnis.

Im Kirchenschiff befinden sich mehrere Kapellen für die Wallfahrer.
Die linken Kapellenaltäre sind St. Anna und St. Joseph geweiht, die rechten St. Nepomuk und dem hl. Kaiserpaar Heinrich II. und Kunigunde.
In den Turmkapellen stehen ein Sebastians- und ein Katharinen-Barbara-Altar.
Unter den weiteren Ausstattungsstücken verdienen auch die Kanzel, der Orgelprospekt sowie die Kreuzwegstationen Beachtung.

Das Deckengemälde zeigt den brennenden Dornbusch.
An den Ecken verkörpern vier Frauengestalten die Erdteile Europa, Amerika, Afrika und Asien: Europa mit dem Petersdom, eine Indianerin, eine Schwarze auf einem Elefanten und eine Türkin mit Turban.
In der Kirche befindet sich eine "Jahreskrippe", die im Laufe des Kirchenjahres mit jeweils entsprechenden Motiven gestaltet wird.
Die Wachskammer beherbergt mehrere barocke Heiligenfiguren sowie Pilgergaben in Form von Händen, Köpfen und ganzen Puppen aus Wachs.
Hinter dem Gotteshaus befindet sich eine von Kerzen rußgeschwärzte Nachbildung der Wallfahrtsgrotte von Lourdes.


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Stand:Montag, 06. Februar 2023 - 5395