3.25 Kirchen in Rothenburg ob der Tauber an Burgenstraße und Romantische Straße |
Evangelische Stadtkirche St. Jakob
in Rothenburg ob der Tauber
Das bedeutendste Sakralbauwerk Rothenburgs ist die evangelische Jakobskirche, nur
wenige Schritte nördlich vom 3.23
Marktplatz entfernt. Zur Geschichte der Stadtkirche St. Jakob Bereits Ende des 12. Jahrhunderts gab es in 3.22
Rothenburg ob der Tauber eine Kirche, die eine Filiale der Pfarrei
Dettwang war. Der Kirchenbau der Stadtkirche St. Jakob
Weit überragt die mächtige Westfassade der Jakobskirche im Stil der
Hochgotik die Dächer der Stadt. Die Jakobskirche ist eine dreischiffige Pfeilerbasilika. Zwei Achsen der Seitenschiffe sind zu Kapellen ausgebaut, die nach dem Altbürgermeister benannte Topplerkapelle sowie die Spörleinkapelle auf der Südseite und Wernitzerkapelle und die Häuptleinkapelle auf der Nordseite. Der Westchor besteht aus einer Erdgeschosshalle und der Heilig-Blut-Kapelle im Obergeschoss (Empore). Der dreiseitig schließende Ostchor ist langgestreckt und wird von einem Kreuzrippengewölbe überspannt. Ausstattung der Stadtkirche St. Jakob Im Brennpunkt des Ostchores steht der farbenprächtige Zwölfbotenaltar, einer der künstlerisch wertvollsten in Deutschland. Die Darstellung in der Predella, Jesus und die zwölf Jünger, gab dem Altar seinen Namen. Links vom Kruzifix befinden sich die Figuren der Maria, des Kirchenpatrons Jakobus und Elisabeths, rechts die der Heiligen Johannes, Leonhard und Antonius. Die Gemälde auf der Vorderseite der Altarflügel zeigen Szenen aus dem Leben Mariens. Auf der Rückseite stellte der Künstler Herlin den Tod des Jakobus und seine Legende dar. Hervorragende Meisterwerke stellen die Glasgemälde der drei Chorfenster dar. Das mittlere Fenster zeigt die Heilsgeschichte Christi. Links davon ist ein Marienfenster und rechts ein Eucharistiefenster zu sehen. Die Gemälde über dem Chorgestühl zeigen ehemalige Hauptprediger aus der Zeit nach der Reformation. Erwähnung verdient auch die Sakramentsnische mit figurenreichem Wandschmuck aus dem Ende des 14. Jahrhunderts. Auf der Empore des Westchores befindet sich der berühmte Heilig-Blut-Altar, eines der bedeutendsten Meisterwerke des berühmten Holzschnitzers Tilman Riemenschneider aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts. Das Hauptbild zeigt die Abendmahlszene. Ungewöhnlich ist dabei die Verteilung der Personen. Nicht Christus steht im Mittelpunkt, sondern Judas, der Verräter. Ihm reicht der Herr das Brot und kündigt seinen Verrat an. Die Bestürzung und Ratlosigkeit spiegelt sich eindrucksvoll in den Gesichtern der Jünger. Die kunstvollen Reliefs auf den Flügeln des ehemaligen Wallfahrtsaltars stellen den Einzug Jesu in Jerusalem und die Ölbergszene dar.
Der Ludwig-von-Toulouse-Altar an der Stirnseite des Nordschiffes wird der
Riemenschneider-Schule zugeschrieben. Er enthält als einzige Plastik die
bemalte Darstellung des Heiligen Ludwig, der auf die Thronfolge als König
von Neapel verzichtet hat, dem "Bettelorden" beigetreten und zum Erzbischof
von Toulouse geweiht worden ist. Die Gemälde zeigen Szenen aus seinem
Leben. Der Marienaltar am Ende des südlichen Seitenschiffs hat im Mittelbild
die Krönung Mariens zum Inhalt. Die Gruppe in der Predella ist eine
Darstellung des Marientods. |
Beachtung verdienen auch die zahlreichen Skulpturen, Gemälde,
Epitaphien und Votivtafeln im Langhaus bzw. in den Seitenkapellen, darunter auch das
Grabmal des Bürgermeisters Toppler in der Topplerkapelle, sowie die
Skulpturen am Außenbau. Hervorzuheben ist vor allem eine Ölbergszene
vor dem südlichen Turm mit Originalfiguren des 14. und 16.
Jahrhunderts. Öffnungszeiten der Jakobskirche: Ostern bis Oktober täglich 8 bis 17 Uhr, sonst 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr Franziskanerkirche in Rothenburg ob der Tauber Ende des 13. Jahrhunderts ließen sich in 3.22 Rothenburg ob der Tauber Franziskaner-mönche aus 3.11 Schwäbisch-Hall nieder. 1285 wurde mit dem Bau der Klosterkirche begonnen. 1309 fand die Chorweihe statt. Um 1330 konnten die Baumaßnahmen abgeschlossen werden. Die ehemalige Franziskanerkirche Unserer Lieben Frau ist somit das älteste Gotteshaus der Stadt. Im Zuge der Einführung der Reformation in 3.22 Rothenburg ob der Tauber wurde das Franziskanerkloster 1544 aufgelöst. Die Kirche wurde evangelisch. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde sie vorübergehend als Salzamt genutzt. Die Franziskanerkirche befindet sich im unteren Teil der Herrngasse, einer Gasse mit prachtvollen Patrizierhäusern. Ihre Außengestalt weist schlichte strenge Formen auf. Die Wendeltreppe im Anschluss an das Langhaus wird von einem schlanken steinernen Dachreiter bekrönt. Im Innern gibt es eine hölzerne Abtrennung (Lettner) zwischen dem Chorraum für die Mönche und dem Langhaus für die Laien. Durch die protestantische Umnutzung als Empore blieb der Lettner bis heute erhalten. Das Langhaus ist dreischiffig und flachgedeckt. Der Chor wird dagegen von einem Gewölbe überspannt. Der Hauptaltar enthält ein geschnitztes Bildwerk von Tilman
Riemenschneider aus der Zeit um 1490. Es zeigt die Stigmatisation (Empfang der Wundmale
Christi) des hl. Franziskus. Auf den Gemälden der Seitenflügel sind Märtyrerszenen zu
sehen, in der Predella Maria mit Kind, umgeben von Betenden. Ein weiteres Kleinod im Chor
ist die Sakramentsnische aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Die Farbfenster sind ein Werk
des ausgehenden 20. Jahrhunderts. An den Pfeilern des Lettners sieht man Steinfiguren aus
dem 14. und 15. Jahrhundert, die die Heiligen Stephanus, Jakobus und Liborius darstellen.
In der zweiten Lettnerkapelle steht ein Altargehäuse mit der Skulptur der Heiligen
Dreifaltigkeit. An der hölzernen Brüstung sind Reste von Passionsgemälden zu erkennen,
in der Mitte das Letzte Abendmahl. Bemerkenswert sind auch die vielen Grabtafeln in der
Kirche für Rothenburger Patrizier, darunter das Grabdenkmal für Dietrich von
Berlichingen ( 1484), den Großvater des Götz von Berlichingen. Wolfgangskirche (Wehrkirche) in Rothenburg ob der Tauber Die evangelische Kirche St. Wolfgang ist in die Befestigungsanlagen beim 3.24 Klingentor einbezogen. Sie entstand im 15. Jahrhundert an einem Platz, auf dem der Überlieferung nach die Schäfer der Umgebung ihren Patron, den Heiligen Wolfgang, um Schutz vor reißenden Wölfen angefleht haben. Nicht nur die Schießscharten im Chor und in der Sakristei weisen darauf hin, dass die Wolfgangskirche von Anfang an als Festungskirche geplant war. Noch deutlicher wird die Verbindung von Sakralbau und Wehrbau, wenn man die Nordwand der Kirche betrachtet. Sie besteht aus mächtigen Buckelquadern, die durch zwei Reihen von Schießscharten unterbrochen werden. Die obere Reihe zeigt den Verlauf des Wehrgangs an, der zwischen dem Torturm und dem Geschützboden innerhalb der Kirchenwand verläuft. Unter der Kirche befinden sich Kasematten, zu denen eine Steintreppe vom Hauptaltar hinabführt. Die Wolfgangskirche besteht aus einem einschiffigen Langhaus, das von einem Sternrippengewölbe überspannt wird, und einem netzgewöbten Chor. Die drei Joche der Nordwand sind als Kapellen ausgebaut. Einen eigenen Kirchturm hat das Gotteshaus nicht. Es führt jedoch eine Treppe hinauf zum Torturm. Eine Besichtigung der Wolfgangskirche lohnt sich vor allem wegen der drei hübschen Altäre, des Wolfgangs-, Marien- und Wendelinaltars. Der Wolfgangsaltar im Chor zeigt in der Mitte drei holzgeschnitzte Figuren der Heiligen Wolfgang, Sebastian und Rochus. Die Innenseiten der Flügel sind mit Szenen aus dem Leben des hl. Wolfgang bemalt. Die Außenseiten haben Szenen aus dem Leben der Heiligen Sebastian und Rochus zum Inhalt. Auf der Tafel ist die Wolfgangskirche mit dem Vortor der Klingenbastei abgebildet. Der linke Seitenaltar ist der Muttergottes geweiht. Auch er ist ein
Flügelaltar. Im Schrein steht eine geschnitzte Muttergottesfigur. Die Flügelgemälde
stammen von Wilhelm Ziegler aus 3.22
Rothenburg ob der Tauber.
Der rechte Seitenaltar ist St. Wendelin geweiht, dessen Statue den Mittelpunkt bildet. Auf
den Flügeln erkennt man Reliefs der Heiligen Nikolaus und Heinrich. Die Außenflügel
zeigen vier Darstellungen aus der Wendelinuslegende. Weitere Kirchen in Rothenburg ob der Tauber 3.22 Rothenburg ob der Tauber ist reich an Sakralbauten. Neben den näher beschriebenen Kirchen gibt es vier weitere, die einen Besuch lohnen. Die katholische Pfarrkirche St. Johannis ist eine ehemalige Johnniterkirche aus der Zeit um 1400. 1553 wurde sie von der Stadt übernommen. Seit 1803 ist sie katholisch. Malerisch im Tal unmittelbar an der Tauber steht das zweite katholische Gotteshaus von 3.22 Rothenburg ob der Tauber, die Kirche Unserer Lieben Frau zu Kobolzell mit einem sehenswerten Muttergottesaltar. Die ehemalige Spitalkirche Zum Heiligen Geist in der südlichen Spitalvorstadt und die Kirche St. Leonhard, 2 km südlich der Stadt am Hang über der Tauber gelegen, sind evangelisch. 3 Jagsthausen Rothenburg o. d. Tauber3.06 Hohenlohisches Residenzschloss 3.13 Schwäbisch-Hall Kirchen 3.21 Stadtteil Bartenstein Schloss Bartenstein 3.23 Marktplatz, Rathaus, Ratsherrentrinkstube 3.25 Kirchen in Rothenburg 3.27 Historische Veranstaltungen, Festveranstaltungen . Burgenstraße von Mannheim bis PragBaden-Württemberg 2 Haßmersheim – Heilbronn, Neckar Baden-Württemberg 3 Jagsthausen Rothenburg o. d. Tauber Baden-Württemberg, Franken, Bayern 4 Colmberg Nürnberg Franken, Bayern Franken, Bayern 6 Bamberg Bayreuth Franken, Bayern Tschechische Republik |
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