3.10 Fürstenschloss Hohenlohe-Waldenburg mit Siegelmuseum
an der Burgenstraße

Fürstenschloss Hohenlohe-Waldenburg / Siegelmuseum

Das Schloss der Fürsten von Hohenlohe-Waldenburg steht am Ortseingang von 3.09 Waldenburg.
Es beherbergt heute ein Siegelmuseum.

Zur Geschichte vom Schloss Waldenburg

Das heutige Waldenburger Schloss geht auf eine mittelalterliche Burg zurück, die im Jahre 1253 erstmals schriftlich erwähnt wurde.

In den Jahren 1557 und 1558 wurde die Burg unter der Leitung der Baumeister Balthasar Wolff und Christian Meyer aus Heilbronn zu einem Renaissanceschloss erweitert.

Der Anlass hierfür war die Tatsache, dass nach der Landesteilung von 1553 3.09 Waldenburg eine selbständige hohenlohische Residenz geworden war.

Durch die Jahrhunderte erfuhr das Schloss immer wieder weitere Umgestaltungen.

1576 erhielt der Bergfried eine neue Gestalt.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde ein Flügel abgerissen.

West- und Südflügel erhielten zwischen 1732 und 1739 ein barockes Aussehen.

1781 und 1782 erfolgte der Einbau der Schlosskirche unter der Leitung des Stuckateurs Christian Dornacher aus Immenstadt.

Seit 1807 ist das Waldenburger Schloss Sitz einer neuen Linie Hohenlohe-Waldenburg.

Mit der Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg wurde auch das Schloss schwer in Mitleidenschaft gezogen.

Der ganze Komplex brannte völlig aus.

Der Wiederaufbau konnte bis 1963 unter Bewahrung der äußeren Form abgeschlossen werden.

1971 wurde in dem Schloss ein Museum eingerichtet, in dem bemerkenswerte Sammlungen von Siegeln seit dem frühen Mittelalter ausgestellt sind.

Die Anlage vom Schloss Waldenburg

Von der alten Waldenburger Burg des 13. Jahrhunderts ist der Bergfried erhalten.
Seinen Beinamen "Männlesturm" verdankt er seiner Umgestaltung im 16. Jahrhundert, als er durch das Anbringen von vier Knabenfiguren eine besondere Zierde erhielt.

Die umlaufenden Altane samt den durchbrochenen Ziergiebeln stammen aus der gleichen Zeit.
Im Schlosshof befindet sich ein etwa 65 Meter tiefer Brunnen. 

Sehenswert ist auch die ehemalige barocke Schlosskirche St. Michael.
Sie dient heute der katholischen Gemeinde von 3.09 Waldenburg als Pfarrkirche.

Von den Ausstattungsstücken verdienen die beiden Seitenaltäre mit den Figuren der Madonna und des hl. Michael sowie die Kanzel mit Johannes dem Täufer Beachtung.

Siegelmuseum auf Schloss Waldenburg

Das Siegelmuseum ist im Torflügel des Waldenburger Schlosses untergebracht.
Die Ausstellung umfasst rund 800 Siegel, die einer Sammlung des Fürsten Friedrich Karl zu Hohenlohe-Waldenburg (1814 bis 1884) entstammen.
Der Fürst und Doktor h. c. gilt als Begründer der wissenschaftlichen Siegelkunde (Sphagistik).

In einer eigenen Abteilung sind Kaiser- und Königssiegel zu sehen, darunter Gemmensiegel der Karolinger, Porträt- und Thronsiegel der Salier und Hohenstaufer, kaiserliche Hofgerichtssiegel, beidseitig ausgearbeitete Münzsiegel, aber auch Siegel der Würdenträger des Reiches, der Geistlichkeit und der geistlichen Ritterorden.

In einem Gewölberaum mit Wandmalereien aus dem 16. Jahrhundert, dem Unteren Archiv, befindet sich das Münzkabinett mit Münzen und Medaillen des Hauses Hohenlohe.
Die Sammlung wird ergänzt durch Zinnfiguren-Dioramen, die Szenen aus dem Leben wichtiger Siegelherren des Hauses Hohenlohe zeigen, sowie durch grafische Schautafeln.

Interessierte Besucher können naturgetreue Nachbildungen von Siegeln käuflich erwerben.
Das Museum ist werktags nach Voranmeldung für Gruppen geöffnet.
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