4.15 Wolframs-Eschenbach |
Die Stadt
Wolframs-Eschenbach
Wolframs-Eschenbach ist ein
kleines Städtchen im "Fränkischen Seenland". "Eine Stadt kleinsten Formats, in einer Unberührtheit und mit
einem historischen Stimmungswert, wie er selten noch gefunden wird." Das Stadtbild ist geprägt von romantischen Gässchen
und Plätzen und dem noch vollständig erhaltenen Mauerring. Zur Geschichte von Wolframs-Eschenbach Der Name Wolframs-Eschenbach geht zurück auf den berühmten Sohn der
Stadt, der um 1170 hier geboren wurde – allerdings beanspruchen auch andere Orte die
Geburt für sich – und 1220 hier verstarb. Die Geschichte von Wolframs-Eschenbach wurde vor allem geprägt durch
den 1190 in Akko im Heiligen Land gegründeten Deutschen Orden, der Anfang des 13.
Jahrhunderts in Eschenbach erstmals Fuß fasste und danach fast 600 Jahre hindurch die
Geschicke des Ortes lenkte. Bis zum Dreißigjährigen Krieg konnte die Reformation wegen der
Bekämpfung durch den Deutschen Orden nicht Fuß fassen. 1861 stiftete der bayerische König Maximilian II. das neugotische
Wolfram-Denkmal auf dem Wolfram-von-Eschenbach-Platz inmitten des Städtchens, das sich
seit dem 19. Mai 1917 offiziell Wolframs-Eschenbach nennen darf. |
Sehenswertes in Wolframs-Eschenbach Stadtbefestigung von Wolframs-Eschenbach Mit dem Erhalt des Stadtrechts wurden zunächst Gräben um Wolframs-Eschenbach gezogen. Im Anschluss folgte die Stadtmauer, deren Ausführung mehrere Jahrzehnte in Anspruch nahm. Ihr Verlauf wirkt wie ein wehrhafter Schild, der nach Westen gestemmt wird. Durch seine parabelförmige Kontur und seine gliedernden Haupt- und Nebenachsen erfuhr der Stadtgrundriss eine Regelmäßigkeit, die an einen Kirchengrundriss im gotischen Stil erinnert. Im Bereich des Oberen Tores ist bis in die Gegenwart hinein die trutzige Wehrhaftigkeit der Befestigungsanlage zu erkennen. Der tiefe Graben, der kompakte Torturm, die hohe innere Mauer, verstärkt noch mit einem Zwinger und einer zweiten äußeren Mauer, vermitteln den Eindruck, dass Eschenbach zu einer einzigen Festung ausgebaut wurde. Nur im Nordosten verzichtete man auf einen zweiten Mauerring mit Bastionen, da hier das Eschenbachtal mit einer Reihe von Weihern schon guten Schutz bot. Das Obere Tor wurde zwischen 1361 und 1375 erbaut. 1769 wurde der Torturm um das vorkragende Obergeschoss erhöht und mit einer Barockzwiebel bekrönt. Das Vorwerk entstand 1463 auf den Fundamenten eines Vorgängerbaus. Die alte hölzerne Zugbrücke ersetzt seit 1784 eine zweibogige Steinbrücke. Die Wappen am Oberen Tor erinnern an die Herrschaft des Deutschen Ordens während der Bauzeit. Neben dem großen Tor befindet sich noch eine zweite Pforte, die so genante Mannpforte, die eine eigene Zugbrücke besaß. Das Häuschen vor dem Vorwerk ist das ehemalige Torwärterhaus. Der Turm des Oberen Tores ist noch heute bewohnt. Das Untere Tor wurde an Stelle eines abgebrannten Vorgängerhauses zwischen 1407 und 1416 errichtet. 1769 wurde die Zugbrücke entfernt und der Torgraben aufgefüllt. Die am Tor angebrachten Wappen erinnern an den Landkomtur Graf Ludwig von Wertheim (1407 bis 1419) und an den Deutschmeister Konrad von Egloffstein (1396 bis 1416). Zu Beginn des 16. Jahrhunderts verstärkte man die Südflanke der Stadtmauer mit dem Hungerturm und dem Bürgerturm. Die beiden Rundtürme stammen aus dem ersten Drittel des 15. Jahrhunderts. Der Hungerturm diente bis ins 18. Jahrhundert als Gefängnis. An diese Zeit erinnern noch heute die Kritzeleien der Gefangenen im Innern des Turms. Alte Vogtei in Wolframs-Eschenbach Die Zentrale der Macht, das Amtshaus des Deutschordensvogtes wurde 1430 errichtet. Der heutige Fachwerkbau stammt aus der Zeit um 1600. In den Jahren 1610 bis 1617 blendete man der Giebelseite das eigentliche Prunkstück vor: das Eingangsportal aus Sandstein. Es wird von zwei Säulen umrahmt, die ihm ein herrschaftliches Gepräge geben. An der Ostseite ist ein Fensterband kunstvoll mit Kerbschnitten ausgeformt. Heute ist das Gebäude eine gastliche Herberge mit empfehlenswerter Küche. Das Gasthaus diente für die Räuber-Hotzenplotz-Filme mit Gerd Fröbe auch als Kulisse. Pfründehaus in Wolframs-Eschenbach Das Pfründehaus, im Volksmund auch "Arche Noah" genannt, wurde im 13. Jahrhundert erbaut und ist damit eines der ältesten Fachwerkhäuser in alemannischer Ständerbauweise. Der steile Anstieg des malerischen Halbwalmdaches aus der Entstehungszeit und seine vorkragenden Partien verleihen dem Haus eine eigene Persönlichkeit. Wolfram von Eschenbach – Zur Person des Dichters "Ich bin Wolfram von Eschenbach, unt kan ein teil mit sange, unt bin ein habendiu zange minen zorn gein einem wibe..." – "Ich bin Wolfram von Eschenbach, und ich kann auch Lieder machen! Und als Zange halt ich fest am Zorn auf diese eine Frau..." Diese Verse aus dem "Parzival", der wohl bekanntesten Schrift des Mittelalters, haben die Meinung bestärkt, dass der Verfasser dieser Ritterabenteuer tatsächlich aus Eschenbach kam und hier lebte. Der herausragende Minnesänger Wolfram von Eschenbach war ein mittelfränkischer Ritter, der mit Frau und Tochter eine offenbar bescheidene Burg bewohnte, über die er sich wohl hin und wieder auch scherzhaft äußerte. Der Dichter, der neben "Parzival" auch so berühmte Werke wie "Willehalm" oder "Titurel" verfasste, zog aus, um sich am Hofe von Landgraf Hermann V. von Thüringen mit Walther von der Vogelweide oder seinem minnesingenden Kollegen aus dem nahen Thannhausen im Liederwettstreit zu messen – so erzählt zumindest Richard Wagner in seinem "Thannhäuser". Wenn auch nicht viel aus dem Leben Wolfram von Eschenbachs bekannt ist, so verraten doch rund 40.000 Verszeilen aus seiner Hand, dass er ein eminent fleißiger und hoch gebildeter Sänger war. Er brachte den Troubadourgesang durch neue Themen und eine größere persönliche Intensität voran. Das Minnespiel wurde bis zu dieser Zeit eher gesellschaftlich aufgefasst; bei Wolfram von Eschenbach kam erstmals eine persönliche, auch tragische Färbung in die Gesänge. Ritterabenteuer sah er unter religiösen und ethischen Aspekten, gestaltete sie glanzvoller und stellte die Ritter, ihren Kampf, ihre Liebe und ihre Beschäftigung mit dem Sinn des Lebens in den Mittelpunkt. Als Quellen seiner Hauptwerke sind die Artus- und Gralsdichtungen zu erkennen. Freizeitangebote in Wolframs-Eschenbach In der Umgebung von Wolframs-Eschenbach laden zahlreiche markierte Wanderwege und Radwege dazu ein, die intakte Landschaft, die von Wäldern, Wiesen und Weihern geprägt ist, zu erkunden. Die Fahrradwege und Wanderwege sind an das überörtliche Wegenetz im gesamten Fränkischen Seenland angebunden. Moderne Freizeitbäder in Nachbarorten von Wolframs-Eschenbach sowie die Fränkischen Seen bieten Freunden des nassen Elements viel Badespaß. An den Seen finden Wassersportler vom Surfen bis Segeln ein breites Angebot. Verschiedene Reiterhöfe bieten Reitmöglichkeit und Reitunterricht. Zum weiteren sportlichen Angebot in Wolframs-Eschenbach gehören Tennis, Tischtennis, Schießen und Kegeln. Das Städtchen Wolframs-Eschenbach ist ein beliebter Anziehungspunkt wegen seines kulturellen Angebotes. Ständig wechselnde Kunstausstellungen im Zehentstadel mit abwechslungsreichem Rahmenprogramm, Sonderausstellungen im Museum und die ständige Ausstellung der Zunft der Nürnberger Freizeitkünstler bieten eine große kulturelle Vielfalt. Die "Wolframs-Eschenbacher Sonntage" mit musikalischen Beiträgen und Führungen durch Stadt und Museum ergänzen das Angebot. Kirchenkonzerte an Festtagen, weltliche Konzerte wie z. B. die Schlosshofserenade, Auftritte der mittelalterlichen "Stadtpfeyferey" mit Tanzgruppe sind kleine musikalische Besonderheiten. Im Juli verwandelt sich alle zwei Jahre die Innenstadt in einen riesigen Festsaal. Ein buntes Treiben, angereichert mit interessanten Kulturangeboten, lockt viele Besucher von nah und fern. Bei echten fränkischen Spezialitäten genießt man die mittelalterliche Atmosphäre und die Heiterkeit des Altstadtfestes. Überhaupt bietet das ganze Jahr hindurch eine Vielzahl von Festen und Attraktionen Möglichkeiten, sich bei gutem Essen, Trinken, Musik und Unterhaltung zu vergnügen. Die Kirchweih im August bildet für Fremde und Einheimische dabei den Höhepunkt. Der vorweihnachtliche "Sternlesmarkt" im romantischen Schlosshof beschließt den Festreigen. 4 Colmberg – Nürnberg Franken, Bayern 4.09 Colmberg – Wandern – Eichenwaldweg 4.15 Wolframs-Eschenbach 4.16 Marktplatz – Wolfram-von-Eschenbach-Platz 4.20 Markgrafenschloss Ratibor Burgenstraße von Mannheim bis Prag 1 Mannheim – Neckarzimmern Baden-Württemberg 2 Haßmersheim – Heilbronn, Neckar Baden-Württemberg3 Jagsthausen – Rothenburg o. d. Tauber Baden-Württemberg, Franken, Bayern 4 Colmberg – Nürnberg Franken, Bayern5 Erlangen – Heiligenstadt Franken, Bayern 6 Bamberg – Bayreuth Franken, Bayern
7 Cheb – Prag Tschechische Republik |
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