1.16 Burg Hirschhorn

Hessen Hirschhorn im Neckartal, Burg Schlosshotel Neckar Plan, Geschichte Ritter Friedrich von Hirschhorn, Schloß Hotel Schloss Kapelle
.

Burg Hirschhorn

Auf einer Bergnase über der Stadt Hirschhorn und dem Neckartal erhebt sich die Burg Hirschhorn, in der heute ein stilvolles Schlosshotel untergebracht ist. Seit der Vollendung des Renissancepalastes im Jahre 1585 darf sich die Anlage auch Schloss Hirschhorn nennen. Als Baumaterial für die Burg Hirschhorn diente überwiegend der Neckarsandstein.

Auf der starken und ausgedehnten Burg lebte und wirkte 400 Jahre lang das hoch angesehene Geschlecht der Ritter von und zu Hirschhorn. Diese waren  nicht nur tapfere Kämpfer sondern auch gut rechnende Kaufleute und brachten es so zu Reichtum und Wohlstand.

Da Burg Hirschhorn in der Neuzeit keiner systematischen Zerstörung zum Opfer gefallen ist, sind die meisten Gebäude relativ gut erhalten und vermitteln dem Besucher den unverfälschten Eindruck einer großzügig angelegten Ritterburg an der Wende zur Neuzeit.

Zur Geschichte der Burg Hirschhorn

Während die um 1200 von den Herren von und zu Hirschhorn erbaute und 1317 erstmals urkundlich genannte Burg zunächst nur aus einem Bergfried und einem engen Hof bestand, der die Wohnhäuser umschloss, entwickelte sie sich durch An- und Umbauten zu einer monumentalen Anlage. Diese waren vor allem mit dem Aufstieg des Hirschhorner Geschlechts im 14. Jahrhundert unter Engelhard I. verbunden. Die Söhne Engelhards waren jedoch schon 1364 gezwungen, die Burg an das Erzbistum Mainz abzutreten und konnten sie nur noch als Lehen verwalten. Ein zweiter Aufstieg erfolgte, als 1403 Hans V. von Hirschhorn vom Pfälzischen Kurfürsten mit der 1.20 Zwingenburg belehnt wurde und diese wieder aufbauen ließ. Ihm sind auch die großzügigen Befestigungsmauern der Burg Hirschhorn mit ihren Türmen und die Gründung der Klosterkirche zu verdanken. Bis 1632 blieben die 1.20 Zwingenburg und der Ort 1.19 Zwingenberg Teil der Herrschaft Hirschhorn. Zwischen 1583 und 1588 kam unter Ludwig von Hirschhorn ein Renaissancepalais hinzu.

Mit dem Tode Friedrichs von Hirschhorn im Jahre 1632 erlosch die Dynastie eines bedeutenden deutschen Rittergeschlechts. Kurmainz zog die Burg als erledigtes Lehen ein. Bis 1699 wurde sie an die Freiherren Raitz von Frentz an die Herren von der Recke. Im Jahre 1700 wurde sie Amtsitz. Da jedoch keine Restaurierungsarbeiten durchgeführt wurden, verfiel die Anlage immer mehr. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass sie 1803 in den Besitz des Großherzogtums Hessen-Darmstadt kam. Erst im Zuge der Umwandlung des Renaissancepalastes zu einem Schlosshotel wurde die Gesamtanlage restauriert. Dabei gelang es, die historische Substanz weitgehend zu wahren. Die Eröffnung des Schlosshotels fand im Jahre 1959 statt.

Die Anlage der der Burg Hirschhorn

Durch das Untere Tor, auch Viehtor genannt, gelangt der Besucher, der sich zu Fuß auf den Weg gemacht hat, in die untere Vorburg. Sie ist sowohl zur Neckarseite als auch zur Finkenbachseite stark befestigt. Vom Viehtor aus verläuft eine mit Wehrgängen versehene Mauer, unterbrochen von einem viereckigen Turm und einem kleineren Türmchen, bis zum etwa 18 m hohen Schaftturm, wo zwei Stadtmauern mit der Vorburgmauer zusammentreffen. Der Bereich der Vorburg war in früheren Zeiten unterteilt in den Viehhof und den Reuterhof, die beide von Wirtschaftsgebäuden gesäumt waren. Sie sind nur noch teilweise erhalten und werden heute zu Wohnzwecken genutzt.

Der unteren Vorburg aus dem 16. Jahrhundert folgt im Norden die obere Vorburg, die ursprünglich nur durch ein einfaches Tor (Mitteltor) mit der unteren Vorburg verbunden war. Ende des 16., Anfang des 17. Jahrhunderts wurde es durch einen größeren Torbau ersetzt. Er bestand aus dem Tor, einem Pfortenhäuschen, einer Pfortenstube und einem Backhaus, einem zweistöckigen Fachwerkbau.

Vom Mitteltor führt ein Weg vorbei am Brunnen und einem Gärtchen zum Oberen Tor oder Riegeltor. Es wird flankiert von einem viereckigen Gefängnisturm und einer hufeisenförmigen Mauerrundung. Zwischen dem Oberen Tor und dem Gefängnisturm ist die Mauer mit einer Dicke von 2,80 m besonders stark, da sich hier die gefährlichste Stelle bei einem Angriff befand.

Die Befestigungsanlagen zur Bergseite bestehen aus einem 16 m tiefen Halsgraben, drei Zwingermauern und einer 14 m hohen Schildmauer. Die Schildmauer endet nach ca. 20 m in einem 26 m hohen Wachtturm und ist der älteste Bauteil der Burg Hirschhorn. In der Nähe des Wachtturms befand sich in früherer Zeit auch die Zugbrücke.

Vor der Schildmauer nimmt ein prächtiger Renaissancebau aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts den nördlichen Teil der Anlage ein. Die Frontseite wird von einem schönen Volutengiebel mit Obelisken und dem Doppelwappen derer von Hirschhorn und von Hatzfeld geprägt. Der früher vorgelagerte Altan mit 230 Säulen existiert nicht mehr. In dem Renaissancebau ist heute das Schloss-Hotel untergebracht. Früher befanden sich im unteren Stockwerk eine Badestube und eine Schreibstube und im dritten Geschoss ein großer Saal, der später in einzelne Wohnräume zerlegt worden ist.

Von dem Renaissancepalast hebt sich der mittelalterliche Palas scharf ab. Er stammt wohl schon aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Links davon dienen die Reste einer ehemaligen Kanzlei als Stützmauern für ein Gärtchen.
.

Unter dem Garten befinden sich die Fundamente einer ehemaligen Rüstkammer und eines Sommerhauses. Auf der rechten Seite der Treppe ist noch mehr Bausubstanz aus der ältesten Zeit der Burg Hirschhorn erhalten. An der Ecke steht der Rest des alten Torturms in dessen erstem Stock sich die Torhalle und im zweiten Stock die 1345 erwähnte Burgkapelle befand. Diese war eine Stiftung von Engelhargd von Hirschhorn und seinem Bruder Johann. Ältester Bestandteil der Kapelle sind die zugemauerten, frühgotischen Spitzbogenfenster aus dem 13. Jahrhundert. Aus der Zeit des Umbaus ab 1346 stammen die Chornische und die Wandmalereien. Letztere zeigen an einer Wand Darstellungen aus dem Leben Jesu und an der gegenüberliegenden Wand Szenen aus dem Leben von Heiligen. Im 16. Jahrhundert wurden Torhalle und Kapelle zu einem Treppenhaus umgestaltet.

Das Schlosshotel

Das Schlosshotel auf Burg Hirschhorn ist ein ideales Ziel für einen erholsamen Aufenthalt im Neckartal, einen Familienausflug, einen Betriebsausflug usw. Für Familienfeste, Konferenzen und Gesellschaften stehen mehrere Räume verschiedener Größe zur Verfügung.

Das Schlosshotel verfügt über eine Freiterrasse mit herrlichem Ausblick ins Neckartal und in die Odenwaldberge, über ein Restaurant für 40 bis 50 Personen, einen Rittersaal für etwa 60 Personen, das sogenannte Hirschhornzimmer für 20 Personen, einen Tagungsraum sowie ruhige und einladende Gästezimmer, in denen eine gelungene Verbindung zwischen dem Flair vergangener Jahrhunderte und modernem Komfort bezaubert. Alle Zimmer im Schloss haben Dusche, WC, Telefon, Radio, Satellitenfernseher und Haarföhn. Von Mitte Dezember bis Ende Januar eines jeden Jahres sind Betriebsferien.

Das Restaurant ist während der Saison täglich geöffnet. In den Monaten der Vor- bzw. Nachsaison ist es montags geschlossen.

Burg Hirschhorn ist nicht nur eine Adresse für den Hotelgast, sondern auch ein lohnenswertes Ausflugsziel. Die gut erhaltene Anlage und der Aussichtsturm mit herrlichem Ausblick auf Hirschhorn, das Neckartal und die bewaldeten Hänge können besichtigt werden. Führungen werden von Mitte Juni bis Mitte September samstags 10 Uhr oder nach Vereinbarung angeboten.

Burg Hirschhorn ist zu Fuß und mit dem Pkw zu erreichen. Der Aufstieg zu Fuß von der Stadtmitte in Hirschhorn aus dauert ca. 30 Minuten. Die Zufahrt zum Schloss ist ausgeschildert. Beim Schloss besteht Parkmöglichkeit.

Burgenstraße
von Mannheim bis Prag

1 Mannheim – Neckarzimmern

1.01 Mannheim an Rhein und Neckar

1.02 Kurfürstliches Schloss, Mannheimer Schloss

1.03 Rundgang durch das Mannheimer Schloss

1.04 Wasserturm, Jesuitenkirche, Luisenpark, Zeughaus mit Reißmuseum

1.05 Ilvesheim

1.06 Ladenburg

1.07 Edingen-Neckarhausen

1.08 Heidelberg

1.09 Heidelberger Schloss, Rundgang durch das Schloss

1.10 Neckargemünd

1.11 Bergfeste Dilsberg

1.12 Neckarsteinach – "Vierburgenstadt"

1.13 Hinterburg

1.14 Mittelburg, Vorderburg, Burg Schadeck

1.15 Hirschhorn – Perle im Neckartal

1.16 Burg Hirschhorn

1.17 Eberbach – Erlebnisstadt am Neckar

1.18 Burg Eberbach

1.19 Zwingenberg

1.20 Jagdschloss Zwingenburg

1.21 Neckargerach

1.22 Minneburg

1.23 Obrigheim

1.24 Schloss Neuburg

1.25 Mosbach

1.26 Neckarelz, Lohrbach

1.27 Neckarzimmern

1.28 Burg Hornberg


Burgenstraße
von Mannheim bis Prag

1 Mannheim – Neckarzimmern
Baden-Württemberg

2 Haßmersheim – Heilbronn, Neckar
Baden-Württemberg

3 Jagsthausen – Rothenburg o. d. Tauber
Baden-Württemberg, Franken, Bayern

4 Colmberg – Nürnberg
Franken, Bayern

5 Erlangen – Heiligenstadt
Franken, Bayern

6 Bamberg – Bayreuth
Franken, Bayern

7 Cheb – Prag
Tschechische Republik
.
,

E-Mail | www.guenstigerurlaub.de

© 2000-2023 www.burgen.strasse-online.de Ohne Gewähr
Änderungen vorbehalten. Alle Rechte vorbehalten. Impressum | Datenschutz
Stand:Montag, 06. Februar 2023 - 5395