1.13 Hinterburg bei Neckarsteinach

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Die Hinterburg bei Neckarsteinach

Die Hinterburg ist die Stammburg der Edelfreien von Steinach und damit die älteste der vier Burgen von 1.12 Neckarsteinach.

Sie steht westlich der Stadt als Ruine an der Stelle, wo der Berg Schadeck in eine Bergzunge übergeht.

Von ihr aus waren das Steinachtal und das Neckartal leicht zu überwachen.

Es ist nicht festgestellt, ob die Hinterburg allmählich verfiel oder zerstört wurde.

Zur Geschichte der Hinterburg

Die Hinterburg, auch Alt-Schadeck genannt, wurde um das Jahr 1100 als Lehen des Bistums Worms von den Herren von Steinach erbaut.

Dieses Geschlecht war entweder eine Nebenlinie von den Besitzern der unweit liegenden Harfenburg, die sich ebenfalls von Steinach nannten, oder, was eher vermutet wird, stammte aus Meißen in Thüringen und war in den Dienst des Bistums Worms getreten.

Als erster Besitzer ist Bligger I. von Steinach (1142 bis 1165) urkundlich bekannt, dessen Vater wohl der Bauherr gewesen ist.

Der Name kommt aus dem Germanischen und heißt übersetzt soviel wie "Blitzspeer".

Sein Sohn Bligger II. (1152 bis 1210), ein treuer Gefolgsmann der Kaiser Friedrich I. und Heinrich VI., gilt als derjenige, der die Burg monumental ausbaute.

Zugleich war er ein begnadeter Dichter und Minnesänger. In der Heidelberger Liederhandschrift (Manessische Handschrift) sind drei Lieder von ihm enthalten.

Aufgrund finanzieller Engpässe sahen sich die Edelfreien von Steinach gezwungen, ihre Stammburg zu veräußern. 1272 ging sie in den Besitz des Bistums Speyer über. In der Folgezeit wurde sie mehrfach verpfändet.

Die jeweiligen Burgherren vernachlässigten jedoch die Anlage. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts war die Hinterburg bereits so verfallen, dass das Bistum Speyer ein neues Herrenhaus erbauen und die Mauern verstärken ließ. Die Aufbauarbeiten leitete Peter von Mur, der auf der Hinterburg seinen Amtssitz nahm. Vor allem in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts erfolgten weitere Umbaumaßnahmen.

In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts war die Hinterburg in geteiltem Besitz der Landschaden von Steinach, einer späteren Nebenlinie der Herren von Steinach, und der Herren von Handschuhsheim. Letztere waren ab 1497 die Alleineigentümer. Nach dem Tod Philipps von Handschuhsheim kam es zu Erbstreitigkeiten, in deren Folge das Hochstift Speyer das Lehen einzog und es Mitte des 16. Jahrhunderts an die Landschaden von Steinach übertrug.

Nach dem Aussterben des Geschlechts der Landschaden von Steinach im Jahre 1620 blieb die Hinterburg zunächst für mehrere Jahrzehnte unbewohnt. Von 1657 bis 1763 sah sie die Freiherren von Metternich-Burscheid als ihre Besitzer, bevor sie nach dem Erlöschen dieser Familie erneut als unerledigtes Lehen vom Bistum Speyer eingezogen wurde. Im Zuge der Säkularisation gelangte sie 1803 in private Hände und nach mehreren Besitzerwechseln 1910 zum Staat Hessen, der heute noch für die Instandhaltung sorgt. Größere Restaurierungsarbeiten an der Burgruine ließ er nn den 1960er Jahren durchführen.

Die Anlage der Hinterburg

Obwohl die Burg ursprünglich eher klein war, war sie doch sehr wehrhaft. Die stärkste Sicherung stellte der 20 m hohe Bergfried dar. Von ihm aus waren Angriffe von der Höhe aus frühzeitig zu erkennen. Zugleich diente er, wie seinerzeit üblich, bei Angriffen als letzter Zufluchtsort. Da der Eingang in 12 m Höhe nur über eine Leiter erreichbar war, die eingezogen werden konnte, gewährte der Bergfried den Insassen Sicherheit, bis Hilfe von außen kam. Auch die drei Meter dicken Turmmauern boten bei den damaligen Angriffsmitteln weitgehenden Schutz. Der Bergfried ist noch original aus der Bauzeit erhalten und damit der älteste Bauteil der heutigen Ruine. Treppenaufgang und Aussichtsplattform sind Produkte aus dem 20. Jahrhundert.

Ein zweiter Burgturm musste abgerissen werden, nachdem er schwere Schäden beim Bau des Eisenbahntunnels durch den Burgberg davongetragen hatte. Nur noch ein kleiner Rest ist von ihm erhalten. Von der einstigen Stärke der Hinterburg zeugen auch die mächtigen Einfassungsmauern. Die gotischen, schlitzartigen Fenster in der südlichen Ringmauer gehörten zu dem Palas aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Durch einen Halsgraben ist die fünfeckige Anlage vom Berg abgetrennt.

Im Burghof befindet sich der Burgbrunnen, der 1978 bis in eine Tiefe von 23 m ausgegraben wurde.

Von ihm aus führt in 18 m Tiefe eine begehbare Abzweigung in Richtung 1.14 Mittelburg. Zu ihr, zur 1.14 Vorderburg und zur 1.14 Burg Schadeck gelangt man von der Hinterburg auch über bequeme Fußwege.

Die Hinterburg ist jederzeit und kostenlos zugänglich. Führungen können mit dem Verkehrsamt in 1.12 Neckarsteinach vereinbart werden. Zu erreichen ist die Hinterburg über einen ca. 3 km langen Fußweg, der von 1.12 Neckarsteinach hinaufführt.

Burgenstraße
von Mannheim bis Prag

1 Mannheim – Neckarzimmern

1.01 Mannheim an Rhein und Neckar

1.02 Kurfürstliches Schloss, Mannheimer Schloss

1.03 Rundgang durch das Mannheimer Schloss

1.04 Wasserturm, Jesuitenkirche, Luisenpark, Zeughaus mit Reißmuseum

1.05 Ilvesheim

1.06 Ladenburg

1.07 Edingen-Neckarhausen

1.08 Heidelberg

1.09 Heidelberger Schloss, Rundgang durch das Schloss

1.10 Neckargemünd

1.11 Bergfeste Dilsberg

1.12 Neckarsteinach – "Vierburgenstadt"

1.13 Hinterburg

1.14 Mittelburg, Vorderburg, Burg Schadeck

1.15 Hirschhorn – Perle im Neckartal

1.16 Burg Hirschhorn

1.17 Eberbach – Erlebnisstadt am Neckar

1.18 Burg Eberbach

1.19 Zwingenberg

1.20 Jagdschloss Zwingenburg

1.21 Neckargerach

1.22 Minneburg

1.23 Obrigheim

1.24 Schloss Neuburg

1.25 Mosbach

1.26 Neckarelz, Lohrbach

1.27 Neckarzimmern

1.28 Burg Hornberg


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1 Mannheim – Neckarzimmern
Baden-Württemberg

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Baden-Württemberg

3 Jagsthausen – Rothenburg o. d. Tauber
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Franken, Bayern

5 Erlangen – Heiligenstadt
Franken, Bayern

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Franken, Bayern

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Stand:Montag, 06. Februar 2023 - 5395