Schon um 1310 wurden die Seitenschiffe des Gotteshauses wieder abgebrochen und
durch breitere in gotischen Formen ersetzt, wobei auch die vier jetzigen Portale
entstanden. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts errichtete man an Stelle des alten
romanischen Ostchores einen hochgotischen Hallenchor.
Um 1490 erhielten beide Kirchtürme
ihre obersten Geschosse mit den Spitzhelmen, um das optische Gleichgewicht zum hohen Dach
des Chores wieder herzustellen.
Die Sebalduskirche weist ähnlich wie die Lorenzkirche ein Nebeneinander
von basilikalem Langhaus und Hallenchor auf.
Die Unterschiede wirken in St. Sebald jedoch
wegen des Übergangs von romanischen zu gotischen Stilformen noch schärfer.
Das
dreischiffige Langhaus weist fünf Joche auf.
Quadratische Pfeiler tragen ein
Kreuzrippengewölbe.
Der Westchor wird von gotischen Fenstern durchbrochen, die erst im
14. Jahrhundert eingebaut worden sind.
Dennoch sind auch die ursprünglichen, romanischen
Öffnungen erhalten.
Der angebaute dreischiffige Hallenchor im Osten ist gegenüber dem
Langhaus leicht nach Norden verschoben.
Überspannt wird er von einem Kreuzrippengewölbe.
Außen verleiht die Verbindung von von Fenstergestaltung, Gliederung durch Strebepfeiler
und Maßwerkgalerie am Dachansatz dem Choranbau eine schmuckhafte Wirkung.
Sowohl
nördlich als auch südlich ist dem Chor jeweils eine Sakristei angefügt.
Unter dem Chor
befindet sich eine einschiffige Krypta.
Von der Turmseite aus hat die Sebalduskirche eine burgartige Wirkung.
Die Türme werden von kupfergedeckten Spitzhelmen bekrönt.
Das Portal im Südturm trägt
ein Relief der Helena-Legende.
Das Weltgerichtsportal am südlichen Seitenschiff zeigt
eine dramatische Darstellung des Jüngsten Tages mit dem Höllendrachen und der Figur
Abrahams mit den Seligen in seinem Schoß.
An der Nordseite befindet sich das Brautportal
mit den Statuen der klugen und törichten Jungfrauen.
Zu den Gottesdiensten betritt man
die Kirche durch das Marienportal, in dessen Bogenfeld der Tod, die Bestattung und die
Krönung der Gottesmutter zu erkennen sind.
Zwischen zwei Strebepfeilern des Ostchores ist
ein figurenreicher und erzählfreudiger steinerner Altar von Kraft (1492)
eingefügt.
Im Innenraum sind hauptsächlich Kunstwerke von Adam Kraft und Veit
Stoß zu bewundern.
Den künstlerischen Höhepunkt bildet das Sebaldusgrab von Peter
Vischer.
Es umschließt in einem silberbeschlagenen Sarg die Gebeine des um 1070 bei
4.21
Nürnberg verstorbenen Einsiedlers und
Stadtheiligen.
Um den Reliquien, die inzwischen zu einem Wallfahrtsziel geworden waren,
ein repräsentativeres Gehäuse zu verschaffen, entwarf Vischer Ende des 15. Jahrhunderts
ein monstranzähnliches Gebilde.
Die kuppelartigen Gewölbe lassen auf einen
Geschmackswandel durch die Renaissance während der langen Arbeitszeit schließen.
In
ähnlichem Sinne entwickelte sich das Figurenprogramm von den ernsten, ausdrucksstarken
Apostelgestalten zu einem Gewimmel von Figuren, Putten und Tieren, die das gesamte Grab
bevölkern.
Sehenswert sind unter anderem auch die mittelalterlichen Fenstergemälde, die
Wandmalereien, mehrere Nebenaltäre, die Sakramentsnische, die Kreuzigungsgruppe und die Volckamer'sche Passion im Chor sowie zahlreiche Bildwerke.
Frauenkirche in Nürnberg
Die katholische Stadtpfarrkirche Unserer Lieben Frau entstand im 14.
Jahrhundert durch eine Stiftung Kaiser Karls IV. als kaiserliche Hofkapelle.
1358 wurde
der so genannte "Mariensaal" geweiht.
1509 wurde die bisherige Turmuhr durch die
Kunstuhr "Männleinslaufen" ersetzt.
1816 wurde die Frauenkirche der
katholischen Kirchengemeinde übergeben.
In diesem Zusammenhang wurde das Gotteshaus neu
ausgestattet.
Die Frauenkirche ist die älteste Hallenkirche in Franken.
An das
dreischiffige Langhaus schließt sich östlich der einschiffige Chor an.
Besonders
auffallend ist der plastisch reich gestaltete Westbau.
Über einer von Treppentürmen
eingerahmten, figurenreichen Vorhalle erhebt sich der Westchor.
Die Kupferhaube des
Dachreiterturmes stammt erst aus dem 16. Jahrhundert.
Die Balustrade über der Vorhalle
ist mit den Wappen des Reiches und der Kurfürsten geschmückt.
Von hier aus wurden
anlässlich der Taufe des Thronfolgers Wenzel 1361 erstmals in
4.21
Nürnberg die Reichskleinodien öffentlich
gezeigt.
Die Reichkleinodien bestanden aus den drei wichtigsten Reichsinsignien
(Kaiserkrone, Zepter und Reichsapfel) und anderen Herrschaftssymbolen wie Heiligtümern
und Krönungsgewändern.
Diese waren zwischen 1424 und 1796 der Obhut der Stadt Nürnberg anvertraut und während dieser Zeit im
4.25 Heilig-Geist-Spital
untergebracht.
Das Innere der Kirche beherbergt als bedeutendstes Werk den Tucheraltar.
In der Mitte ist der Gekreuzigte mit Maria und Johannes zu sehen, flankiert von
Darstellungen der Verkündigung und der Auferstehung.
Die Innenseiten der Flügel zeigen
links die Heiligen Augustinus und Monika und rechts Paulus und Antonius.
Auf den
Außenseiten sind die Himmelfahrt Mariens mit dem hl. Veit und die Vision des hl.
Augustinus mit dem hl. Leonhard dargestellt.
Beachtung verdienen auch die Glasmalereien im
Chor, die Epitaphe von Adam Kraft, das Holzrelief über der Innenseite des inneren
Hauptportals mit einer figurenreichen Kreuztragung sowie mehrere geschnitzte
Holzfiguren.
Die Kunstuhr "Männleinslaufen" erinnert an ein historisches
Ereignis: die Verkündigung des ersten Teiles der "Goldenen Bulle" 1356.
Jeden
Mittag um 12 Uhr zeigt sie, wie die sieben Kurfürsten dem Kaiser ihre Huldigungen
entgegen bringen.
Vorher bewegen sich die beiden Trompeter und die seitlichen Halbfiguren.
Die Kugel über der Uhr zeigt die Mondphasen an.
Weitere sehenswerte Kirchen in Nürnberg
Die näher beschriebenen Kirchen stellen natürlich nur eine Auswahl
unter der großen Anzahl an Gotteshäusern in
4.21
Nürnberg
dar.
Weitere sehenswerte Sakralbauten sind unter anderem die evangelischen Pfarrkirchen
St. Jakob, St. Egidien, St. Bartholomäus und St. Johannis sowie die katholische
Pfarrkirche St. Elisabeth und die katholische Filialkirche St. Klara.
4 Colmberg Nürnberg
Franken, Bayern
4.01 Colmberg
4.02 Colmberg Geschichte
4.03 Burg Colmberg
4.04 Ortsteil Auerbach
4.05 Ortsteil Bieg
4.06 Ortsteil Binzwangen
4.07 Ortsteil Häslabronn
4.08 Colmberg Bienenstand
4.09 Colmberg Wandern
– Eichenwaldweg
4.10 Ansbach Rokokostadt
4.11 Markgräfliches Schloss
4.12 Kirchen in Ansbach
4.13 Lichtenau
4.14 Feste Lichtenau
4.15 Wolframs-Eschenbach
4.16 Marktplatz Wolfram-von-Eschenbach-Platz
4.17 Abenberg
4.18 Burg Abenberg
4.19 Roth
4.20 Markgrafenschloss Ratibor
4.21 Nürnberg
4.22 Nürnberger Burg
4.23 Kirchen in Nürnberg
4.24 Museen in Nürnberg
4.25 Profanbauten in Nürnberg
Burgenstraße von Mannheim bis Prag
1 Mannheim Neckarzimmern
Baden-Württemberg
2 Haßmersheim – Heilbronn, Neckar Baden-Württemberg
3 Jagsthausen Rothenburg o. d. Tauber Baden-Württemberg, Franken, Bayern
4 Colmberg Nürnberg
Franken, Bayern
5 Erlangen Heiligenstadt Franken, Bayern
6 Bamberg Bayreuth
Franken, Bayern
7 Cheb Prag Tschechische Republik
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