2.23 Neckarsulm an Neckar und Sulm

NSU-Museum Seitenwagen Lambretta Fahrrad Stadtwappen Rokoko Gebäude Bauernkrieg 3.01 Weinsberg Gemeinschaftszentrum Ballei Freizeitbad Aquatoll schwimmen Solebad Saunaland Heilbronn
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Die Stadt Neckarsulm

Neckarsulm mit rund 26.000 Einwohnern und den Ortsteilen Amorbach, Obereisesheim und Dahenfeld hat vor allem als Industriestadt einen Namen. Marken wie NSU und AUDI prägten und prägen seinen Ruf. Neckarsulm ist überdies auch als Weinstadt bekannt und hat nicht wenige Sehenswürdigkeiten zu bieten. In der trotz Zerstörung während des Zweiten Weltkriegs noch gut erhaltenen Altstadt sieht man alte Steinhäuser und Fachwerkhäuser und Reste der alten Wehranlagen. Der Stadtname leitet sich von den beiden Flüssen Neckar und Sulm ab, die hier zusammenfließen. Verwaltungsmäßig gehört Neckarsulm zum Kreis 2.24 Heilbronn.

In der jüngeren Stadtplanung wurde teilweise historischer Baustil mit moderner Architektur verbunden. So wurde beispielsweise das alte Rathaus mit seiner Rokoko-Fassade 1985 um einen attraktiven Bau ergänzt. 1991 wurde das Deutsche Zweirad- und NSU-Museum im mittelalterlichen Deutschordensschloss neu untergebracht und die beiden historischen Gebäude mit einem Stahlglas-Rampentreppenhaus verbunden. In das Stadtbild harmonisch integriert sind zahlreiche Skulpturen von Künstlern der heutigen Zeit. Ein Beispiel für moderne und eigenwillige Baukunst ist das Gemeinschaftszentrum Ballei.

Zur Geschichte von Neckarsulm

Als ehemalige Frankensiedlung wurde Neckarsulm erstmals 771 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch an der Bergstraße erwähnt. Ursprünglich war der Ort staufischer Besitz. Noch vor 1200 kam er als Lehen an die Herren von 3.01 Weinsberg. Diese errichteten im 13. Jahrhundert auf dem Scheuerberg eine Burganlage. In das gleiche Jahrhundert reichen die Anfänge des Stadtschlosses, des späteren Deutschordensschlosses, zurück. Um 1300 erhielt Neckarsulm Stadt- und Marktrecht sowie eine Stadtbefestigung. 1335 kam die junge Stadt an das Erzstift Mainz, das sie seinerseits im 15. Jahrhundert für rund 30 Jahre an die Herren von Sickingen verpfändete. Am meisten geprägt hat die Stadt aber wohl die Herrschaft des Deutschordens von 1484 bis 1805. Davon zeugt noch heute das Stadtwappen, das die Farben und das Kreuz des Ordens trägt.

Im Bauernkrieg 1525 wurde die Burg auf dem Scheuerberg, die bis dahin als Verwaltungssitz des Deutschordensamtmannes gedient hatte, zerstört. Die Stadtmauer wurde teilweise abgetragen. Auch das Stadtschloss, das nun neuer Verwaltungssitz des Deutschordensamtmannes wurde, wurde in Mitleidenschaft gezogen. Während Schloss und Stadtmauer im Laufe des 16. Jahrhunderts wiederhergestellt wurden, wurde die Burg auf dem Scheuerberg ihrem Schicksal überlassen. Während des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) litt Neckarsulm unter wechselnden militärischen Besatzungen und unter dem Ausbruch der Pestepidemie, welche die Einwohnerzahl stark dezimierte.

Bei der Säkularisierung und der Errichtung des Königreichs Württemberg wurde Neckarsulm württembergisch und war bis 1938 Oberamts- und Kreisstadt. Seitdem ist es die größte Gemeinde des Landkreises 2.24 Heilbronn. Bis um 1900 lebte die Bevölkerung der Stadt hauptsächlich vom Weinbau. Die noch existierende Weingärtnergenossenschaft wurde 1855 gegründet und ist die älteste in Deutschland. Zunehmend wandelte sich Neckarsulm jedoch zu einer modernen Industriestadt, in der sich zunächst alles ums Fahrrad drehte, später aber die Motorrad- und Autoproduktion immer mehr an Bedeutung gewann.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Innenstadt von Neckarsulm weitgehend zerstört. Viele historische Bauten gingen durch die Luftangriffe der Alliierten für immer verloren. Einige wurden jedoch wiederaufgebaut und restauriert. Auf dem so genannten Amorbacher Feld, einem vor den Toren Neckarsulms gelegenen Gelände, das in früherer Zeit dem Kloster Amorbach im Odenwald gehört hatte, enstand in den 1950er Jahren eine neue Siedlung. 1955 fand ihre Einweihung als Stadtteil von Neckarsulm statt. 1971 und 1972 erfolgten die Eingemeindungen der Stadtteile Dahenfeld und Obereisesheim.

Sehenswertes in Neckarsulm

Deutschordensschloss in Neckarsulm

Das ehemalige Deutschordensschloss stammt ursprünglich aus dem 13. Jahrhundert. Der untere Teil des Wehrturms ist noch romanisch. Die oberen Geschosse wurden erst Mitte des 16. Jahrhunderts aufgesetzt. Der Burgpalas, ein gotischer Steinbau mit Erkern und Staffelgiebel, wurde 1364 errichtet und nach Beschädigung im Bauernkrieg im 16. Jahrhundert wiederhergestellt. Die ebenfalls noch erhaltene Schlosskapelle entstand um 1500. Zum Schlosskomplex gehören auch das so genannte Bandhaus mit Staffelgiebeln, die Schlosskelter und die Ordenskelter in der Nähe des Rathauses, allesamt aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Fast 300 Jahre wurde das Schloss als Deutschordensresidenz genutzt. Nach starker Beschädigung im Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage wieder aufgebaut. Seit 1956 beherbergt sie das Zweiradmuseum und NSU-Museum.
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Zweiradmuseum und NSU-Museum in Neckarsulm

Mit einem Rad fing alles an, doch erst zwei Räder ergaben ein Fahrrad. Dessen Geschichte widmet sich das Zweirad- und NSU-Museum, das seit 1956 in den Räumen des Deutschordensschlosses untergebracht ist. Die Sammlung repräsentiert die lückenlose historische Entwicklung vom Laufrad des Erfinders Drais (1817) bis zu chromblitzenden Rennrädern, vom ersten motorisierten Daimler-Rad bis zum modernen Motorrad, von den NSU-Automobilen aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg bis zum revolutionären NSU Ro 80. Nostalgische Ausstellungsstücke der Modelle Fox, Max, Lambretta oder Quickly, Rennmaschinen mit und ohne Seitenwagen, Cross-Maschinen, aber auch viel Kurioses, wie etwa der "Vierer", den Adam Opel für seine Söhne bauen ließ, erfreuen nicht nur das Auge des Zweirad- und Motorfreundes.

Die NSU-Fahrzeuge nehmen im Museum einen besonderen Platz ein. Die Stadt Neckarsulm ist mit diesem Hersteller eng verbunden. Auch im Automobilbau erregte NSU in früheren Tagen immer wieder mit spektakulären Modellen Aufsehen. Dazu zählen unter anderem der NSU-Doppel-Phaeton 8/24 von 1912, die von 1913 bis 1923 hergestellten Tourenwagen NSU 5/15 und der NSU-Kompressor-Rennwagen, vierfacher Avus-Sieger von 1926.

Kirche St. Dionys in Neckarsulm

Die katholische Stadtpfarrkirche St. Dionys bildet das städtebauliche Gegenstück zum Deutschordensschloss. Sie wurde zwischen 1706 und 1712 anstelle eines Vorgängerbaus aus dem 13. Jahrhundert in barocken Formen erbaut. Nachdem sie Ende des Zweiten Weltkrieges ausgebrannt war, wurde sie bald stilgerecht restauriert.

St. Dionys ist eine einschiffige Saalkirche mit Tonnengewölbe und halbrunder Chorapsis. Die Hauptfassade weist mit Pilastern, Figurennischen, Vasenaufsätzen usw. eine reiche Gliederung auf. Den Ostturm aus dem Jahre 1757 krönt eine welsche Haube. Die Innenausstattung ist überwiegend im Rokokostil gehalten. Schön gestaltet ist z. B. die Kanzel. Von den älteren Ausstattungsstücken verdienen besonders das Gemälde des Marienaltars des italienischen Künstlers Crespi aus dem Jahre 1581 und eine Pieta aus der Zeit um 1500 Beachtung.

Wallfahrtskirche St. Maria zur Steinach in Neckarsulm

Auf dem Friedhof steht die Wallfahrtskirche St. Maria zur Steinach. Erstmals erwähnt wurde sie im Jahre 1364. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde sie im Barockstil umgebaut und um 1900 erneuert. Von den barocken Ausstattungsstücken sind der Hochaltar von 1682 und das Chorgestühl von 1668 hervorzuheben. An die Renovierung um 1900 erinnern unter anderem die Kreuzwegstationen. Die Steinbildwerke am Portal stammen aus dem 18. Jahrhundert. Die eine Statue stellt den hl. Nepomuk dar.

Scheuerberg bei Neckarsulm

Den Scheuerberg zierte einst die mächtige Burg der Herren von 3.01 Weinsberg. Diese wurde jedoch im Bauernkrieg 1525 völlig zerstört und nicht mehr aufgebaut. Lediglich die südliche Grundmauer ist noch erhalten. Vom Berg aus hat man eine schöne Sicht über die Stadt. Er gilt als eines der Wahrzeichen von Neckarsulm.

Freizeitangebote in Neckarsulm

Der Weinbau hat in Neckarsulm eine lange Tradition. Ein Weinwanderweg lädt zu einer gemütlichen und informativen Wanderung ein. Anhand von Informationstafeln erfährt der Spaziergänger vieles über die Geschichte des Weinbaus, über verschiedene Rebsorten und Anbautechniken. Durch den Dahenfelder Forst zwischen Neckarsulm und dem Stadtteil Dahenfeld gibt es einen ökologischen Waldlehrpfad. Er besteht aus einem 3 km langen Rundweg mit Informationstafeln und manchen Überraschungen. Neben dem Dahenfelder Forst bietet auch der Wald bei Obereisesheim ideale Wanderbedingungen.

Von Neckarsulm aus lassen sich schöne Radtouren durch Wald und Flur unternehmen. Fahrradfahrer können sich auf ein gut ausgebautes Radwegenetz freuen. Darüber hinaus ist Neckarsulm auch Haltepunkt bzw. Ausgangspunkt mehrerer Fern-Radwanderwege. Hierzu zählen der Neckarradweg, der von Villingen-Schwenningen nach 1.08 Heidelberg führt, der 350 km lange Kocher-Jagst-Radweg sowie der Radweg "Öko-Regio-Tour Unteres Kochertal", ein Rundweg von ca. 45 km Länge.

Weitere Sport- und Freizeitmöglichkeiten bieten unter anderem zahlreiche Sportplätze, fünf Tennisanlagen, Inliner-Anlagen in Neckarsulm, Dahenfeld und Obereisesheim, das Bowlingzentrum in der Ballei, das Freibad "Ernst-Freyer-Bad" sowie das Freizeit- und Erlebnisbad AQUAtoll.

Freizeitbad AQUAtoll in Neckarsulm

Mit dem 1990 eröffneten Freizeitbad AQUAtoll hat Neckarsulm nicht nur eine Bädergeneration mit einer progressiven Architektur geschaffen, es bietet seinen Gästen auch ein Stückchen karibischen Urlaub vor der Haustür. Unter einer neuartigen Stahlglaskuppel und umgeben von Palmen kann man außergewöhnlichen Badespaß erleben. Das Erlebnisbecken lädt zum Schwimmen ebenso ein wie zum Genießen der Boden- und Nackensprudler oder der prickelnden Sprudelliegen. In das Spaß- und Einrutschbecken münden ein rauschender Wildwasserfluss nach 71 Metern rasanter Talfahrt und eine Röhrenrutschbahn von 62 Meter Länge. Außerdem gibt es zwei Kinderbecken mit unterschiedlichen Wassertiefen, ein Solebad mit Außenbecken, Whirlpools, eine Saunalandschaft und einen großzügigen Freizeitbereich.

Burgenstraße
von Mannheim bis Prag

2 Haßmersheim – Heilbronn, Neckar

2.01 Haßmersheim

2.02 Burg Guttenberg

2.03 Gundelsheim – Deutschordensstadt

2.04 Schloss Horneck

2.05 Bad Rappenau

2.06 Bad Rappenau – Kuranlagen

2.07 Heinsheim – Burgruine Ehrenberg – Schloss Heinsheim

2.08 Offenau

2.09 Bad Wimpfen

2.10 Wimpfen im Tal

2.11 Wimpfen am Berg

2.12 Ehemalige Kaiserpfalz

2.13 Bad Friedrichshall

2.14 Kochendorf – Greckenschloss

2.15 Wasserschloss Lehen

2.16 Hagenbach

2.17 Schloss Heuchlingen

2.18 Jagstfeld

2.19 Duttenberg – Burg Duttenberg

2.20 Untergriesheim

2.21 Oedheim

2.22 Möckmühl

2.23 Neckarsulm

2.24 Heilbronn

2.25 Kiliansplatz, Kilianskirche, Rathaus, Käthchenhaus

2.26 Weitere Sehenswürdigkeiten in Heilbronn


Burgenstraße
von Mannheim bis Prag

1 Mannheim – Neckarzimmern
Baden-Württemberg

2 Haßmersheim – Heilbronn, Neckar
Baden-Württemberg

3 Jagsthausen – Rothenburg o. d. Tauber
Baden-Württemberg, Franken, Bayern

4 Colmberg – Nürnberg
Franken, Bayern

5 Erlangen – Heiligenstadt
Franken, Bayern

6 Bamberg – Bayreuth
Franken, Bayern

7 Cheb – Prag
Tschechische Republik
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Stand:Montag, 06. Februar 2023 - 5395